TV-Show "Grill den Henssler" Ein Double für den Chef

Düsseldorf · Der Siegestriumph für den Henssler bleibt aus: Mit einem Doppelgänger an der Seite nimmt er es erfolgreich mit Cheyenne und Valentina Pahde auf, die Mehrheit holt der Profi am Herd jedoch nicht. Ein anderer Kandidat freut sich über eine Revanche.

 Die Kandidaten (v.l.): Cheyenne Pahde, Tim Oliver Schultz, Martin Rütter, Valentina Pahde

Die Kandidaten (v.l.): Cheyenne Pahde, Tim Oliver Schultz, Martin Rütter, Valentina Pahde

Foto: Vox

Als die ersten Teller angerichtet sind, Reiner Calmund im Rollstuhl ins Studio geschoben wird, und die ersten Punkte vergeben werden, läuft der Abend rund, zumindest für die Gäste. Für Sternekoch Steffen Henssler wird es heiß — und ziemlich eng. Dafür verantwortlich sind nicht nur die Pahde-Zwillinge, die den Koch in die Mitte nehmen und ihm Fragen zu Pasta und Rehrücken ins Ohr säuseln.

Die Konkurrenz lässt nicht lange auf sich warten: Schauspieler Tim Oliver Schultz zeigt sich siegessicher und konzentriert — etwa 15-mal habe er sein Gericht bereits gekocht, erzählt er Moderatorin Ruth Moschner. Bereits in der vergangenen Staffel begegneten sie sich — Schultz musste sich damals mit seinem Dessert und drei Punkten Rückstand geschlagen geben. Diesmal bringt er Henssler tatsächlich in Bedrängnis und holt einen Vorsprung für die Promi-Truppe raus — ganze fünf Punkte.

Dabei lässt es sich die Jury gut schmecken. Foodbloggerin Hannah Schmitz, "Manager und Genießer" Reiner Calmund, wie die Produktion den Fußballfunktionär betitelt, und Star-Sommelier Gerhard Retter probieren und verteilen fleißig Punkte — doch insbesondere "Calli" widmet sich lieber den Kreationen der Kandidaten als den Bewertungskarten.

Dabei favorisiert er selten nur ein Gericht, sein Genießerherz schlägt oft für beide Lager. Schmitz und Retter schieben den 67-Jährigen vor jeder Bewertungsrunde mit seinem Rollstuhl an den gedeckten Tisch, wo er viel Lob und so gut wie kein negatives Urteil für das servierte Essen vergibt.

Gerhard Retter hingegen zeigt klare Kante. Mit einer traditionellen "Steirischen Kürbissuppe" scheinen weder der Henssler, noch Hundetrainer Martin Rütter beim Experten eine Chance zu haben: "Die einzige Kürbissuppe, die zehn Punkte verdient, ist die meiner Mutter." Sternekoch und Coach Ali Güngörmus steht Rütter, wie auch den anderen Promi-Gästen, am Kochtopf zur Seite.

Das Ergebnis überzeugt anschließend sogar Rütter. Er ist in der österreichischen Steiermark aufgewachsen, der Geschmack einer perfekten Kürbiscremesuppe aus der Region sei ihm von zuhause gut vertraut, erzählt er. "Delikat" und "aromatisch" sei Rütters Suppe. Auch Apfelnote und Croûtons lassen den Somellier schwärmen, sie sind ihm sieben Punkte wert. An Henssler vergibt er acht Punkte, und auch der Gesamtsieg bei dem Kürbisgericht geht anschließend an den Koch mit der großen Klappe.

"Mama, die sind chancenlos", ruft er anschließend in die Kamera. Dann fordert Schultz mit den Zutaten Reh, Mohn, Feigen und Pasta den Henssler heraus. Zeit für dicke Sprüche: Als Moderatorin Moschner sagt, dass Mohn "keine typisch deutsche Zutat" sei und wohl eher in der österreichischen Küche dazugehöre, weiß der Koch den Grund. "Es ist heute alles auf den Ösi abgestimmt, der freut sich ein zweites Arschloch", sagt er.

Das Publikum applaudiert, Henssler lacht — um die Jury zu überzeugen hilft dieser Scharfsinn jedoch weniger. Die Runde geht an Schultz, der sich über die gelungene Revanche freut. Während Schmitz und Retter schon die Karten verteilen, probiert Calmund noch und befindet beide Varianten für schmackhaft. Retter findet Hensslers Teller "zu uninspiriert", der "Garpunkt ist perfekt", sagt er hingegen zum Rehrücken auf Schultz' Teller. Neun Punkte erntet der 28-Jährige. Der Sieg für die Promi-Gäste scheint zum Greifen nah.

Gegrillt wird der Henssler jedoch nicht ganz. Obwohl er Unterstützung von Doppelgänger Hugo bekommt und mit seinen Clafoutis mehr Punkte als Cheyenne und Valentina Pahde holt. Der 21-jährige Elektronik-Azubi aus Dingolfing wird "Stefan Henssler" getauft und sieht dem Profi-Koch zum Verwechseln ähnlich — beim Kulinarischen hört die Ähnlichkeit jedoch auch. Der Abend geht anschließend nicht mit einem Gewinner zu Ende, sondern mit zweien: 88 Punkte gibt es auf beiden Seiten.

(juz)
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