Team Wallraff "Absurde und entwürdigende Maßnahmen gegen Arbeitslose"

Köln · Das "Team Wallraff" hat in der am Montagabend ausgestrahlten Folge der RTL-Reportage die Jobcenter ins Visier genommen und ist auf Personalmangel, Frust bei den Mitarbeitern und geschönte Statistiken gestoßen.

Günter Wallraff: Hartz IV-Empfänger in sinnlose Maßnahmen gesteckt
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Undercover im Jobcenter

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Der Kölner Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und ein Reporterkollege kritisierten nach ihren Undercover-Einsätzen, viele Jobcenter kämen ihrem Auftrag - Langzeitarbeitslose zu beraten und wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren - kaum nach. Es gebe akuten Personalmangel und einen hohen Krankenstand.

Dem Bericht zufolge geraten Hartz-IV-Empfänger mitunter in Existenznot, weil sich die Auszahlungen monatelang verzögerten. Es würden auch Vorschriften umgangen. Das Reporterteam zeigt zudem, "wie Arbeitslosenstatistiken geschönt werden, und bekommt sogar Hinweise darauf, dass gelegentlich Akten vernichtet werden", so RTL.

"Was wir bei unseren Recherchen aufgedeckt haben, sind keineswegs Einzelfälle", sagt Wallraff. Mit Steuergeldern würden "absurde und entwürdigende Maßnahmen durchgeführt, Statistiken geschönt und Mängel verwaltet". Die Politik sei gefragt.

Das RTL-Format "Team Wallraff" hatte 2014 mit geschilderten Hygienemängeln in einigen Burger-King-Filialen für Aufsehen gesorgt. Diese waren damals im Besitz eines Franchisenehmers gewesen, dem Burger King im November nach den berichteten Missständen kündigte.

(dpa)
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