TV-Nachlese Die zehn wichtigsten Sätze bei Günther Jauch

Berlin · Günther Jauch sprach am Sonntagabend mit seinen Gästen über den Terror von Paris und die Folgen. Seine Gäste warnten davor, Flüchtlinge in Deutschland für die Untaten des IS verantwortlich zu machen. Deutlich wurde auch: Terror in Europa ist inzwischen Teil des Alltags.

Berlin trauert um die Opfer der Anschläge in Paris
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Berlin trauert um die Opfer

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Das Thema der Sendung: Der Terror von Paris — Was ist unsere Antwort?

Die Gäste: Julia und Thomas Schmitz, Ehepaar aus Köln (Überlebende von Paris), Ursula von der Leyen (Verteidigungsministerin, CDU), Martin Schulz (Präsident des EU-Parlaments, SPD), Ulrich Wickert (Journalist und Autor), Georg Mascolo (Leiter des Rechercheverbundes aus NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung) und Jaafar Abdul Karim (Journalist).

Die Aussagen des Abends:

  • "Da werden wir nicht einknicken. Wir werden weiter machen und unser Leben leben." (Julia Schmitz auf die Frage, ob sie auch in Zukunft Konzerte besuchen will. Mit ihrem Mann überlebte sie den Angriff auf das Rockkonzert am Freitabend.)
  • "Diese Art von Terrorismus macht keine Unterschiede mehr. Er tötet unterschiedslos." (Georg Mascolo vergleicht die Angriffe des IS mit dem Terror der RAF. Der IS wolle alle Menschen treffen, die RAF habe sich besondere Ziele ausgesucht.)
  • "Es ist in dieser Phase besonders wichtig, dass wir uns nicht einschüchtern lassen." (Ursula von der Leyen zum anstehenden Fußballspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden, bei dem zahlreiche Mitglieder des Kabinetts auf der Tribüne sitzen wollen.)
  • "Viele Flüchtlinge fliehen genau aus diesem Grund zu uns nach Europa." (Abdul Karim sprach mit syrischen Flüchtlingen in Paris, die mit Erschütterung und Trauer auf die Anschläge reagieren, wie er berichet.)
  • "Ich fordere alle auf, diesen Unsinn zu lassen." (Schulz zum umstrittenen Tweet ("Paris ändert alles") des CSU-Politikers Markus Söder.)
  • "Der Terrorismus kommt leider viel zu oft aus der Mitte unserer eigenen Gesellschaft." (Mascolo hält es für unwahrscheinlich, dass sich IS-Kämpfer als Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg zu uns machen.)
  • "Wir können nicht die Flüchtlinge zum Sündenbock machen, für das, was der Islamische Staat bei uns versucht." (Ministerin von der Leyen über verschärfte Grenzkontrollen.)
  • "Das hätte dann weitreichende Konsequenzen..." (Von der Leyen versteht, dass Franzosen in diesen Tagen das Wort Krieg verwenden. Sie selbst will es nicht benutzen. Fragen zum etwaigen Nato-Verteidigungsfall weicht sie aus.)
  • "Die Franzosen werden nicht direkt die Deutschen fragen. Sie werden mit den Amerikanern, mit den Briten sprechen." (Ulrich Wickert, ebenfalls zum Thema Nato-Verteidigungsfall.)
  • "Wir müssen uns ehrlich machen. In meiner Lebenszeit ist der Terror Alltag geworden. (…) Terror gehört den Lebensrisiken des 21. Jahrhunderts." (Martin Schulz zur Sicherheitslage auch in Deutschland.)

Das Fazit:

Alle Beteiligten stimmen darin überein, Flüchtlinge in Deutschland nicht in Sippenhaft für die Untaten des IS nehmen zu dürfen. Aber auch die Deutschen werden sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass Terrorgefahr ihr Leben begleitet. Fragen nach einem möglichen Nato-Bündnisfall weicht die Ministerin aus. Wickert spricht die Hoffnung vieler aus, wenn er sagt, Frankreich werde sich nicht an die Nato wenden, weil dieser Prozess langwierig und kompliziert ist.

(csi)
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