Berlin Ferch spielt krebskranken Vater

Berlin · Im ZDF-Drama "Wenn es am schönsten ist" trifft ein Vater seinen Sohn nach längerer Zeit wieder.

Heino Ferch hat Ja gesagt
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Peter (Heino Ferch) ist ein Mann um die 50, lebt in Hamburg auf einem Hausboot, fährt einen schönen alten Citroën DS und hat als Bühnenbildner offenbar alles erreicht. Dass er einmal Familie hatte und mit seiner Ex-Frau Sabine (Birge Schade) den gemeinsamen, nun 17-jährigen Sohn Lukas (Max Hegewald), blendet er seit Jahren aus. Auch Freundin Hanna (Julia Koschitz) weiß lange Zeit nichts von Peters gescheiterter Ehe. Beim Besuch seines Vaters (Friedrich von Thun) kommt es nach acht Jahren zu einem zufälligen Wiedersehen mit Sohn Lukas. Doch Peter haut einfach ab - so wie er es zuvor auch getan hatte. So beginnt das Drama "Wenn es am schönsten ist".

"Kein Sorgerecht, nur Zahlungspflicht", so begründet Peter seine Flucht vor dem Sohn nach der Scheidung. Die Schuld für sein Scheitern als Vater und sein ewiges Davonlaufen hat er jedoch nie bei sich, sondern stets bei anderen gesucht. Doch dann eröffnet ihm sein Arzt, dass er an einer aggressiven Form von Leukämie leidet und nicht mehr lange zu leben hat, wenn er nicht bald einen verwandten Stammzellenspender findet. Er schreibt Lukas, sie treffen sich und finden alsbald einige Gemeinsamkeiten. Lukas besucht seinen Vater sogar auf dem Hausboot, wo Vater und Sohn eine scheinbar unbeschwerte Zeit verbringen. Aber als Lukas dort offen herumliegende Unterlagen über Peters Krankheit entdeckt, fühlt er sich betrogen. "Wie kann man damit überfordert sein, seinen eigenen Sohn zu sehen?", fragt er seinen Vater beim Spaghettimahl.

Überzeugend und intensiv spielt in diesem sehenswerten Drama vor allem Max Hegewald ("Der Mauerschütze"). Heino Ferch gelingt in seiner Rolle als zunehmend verzweifelter Vater das Kunststück, mit sehr knappen Gesten und markanten Sätzen Akzente zu setzen

Drehbuchautorin Astrid Ruppert ("Ziemlich beste Freundinnen") schreibt tiefgründig und absolut glaubwürdig. Umgesetzt wurde das Drama von Regisseur Johannes Fabrick ("Der letzte schöne Tag"). Die einfühlsame Kameraführung von Helmut Pirnat und die leise Piano-Musik von Christoph Zirngibl tun ihr Übriges.

"Wenn es am schönsten ist", ZDF, 20.15 Uhr

(dpa)
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