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TV-Show "Die Höhle der Löwen" Kölner Gründer schlagen Millionen-Deal aus

Düsseldorf · Es hätte das größte Investment in der Geschichte der Vox-Show werden können. Doch statt 1,5 Millionen Euro von Carsten Maschmeyer und Frank Thelen anzunehmen, lehnten die Gründer von "Evopark" ihr Angebot ab. Fernab dieses Deals waren die Löwen in der jüngsten Folge wenig in Geberlaune.

Die Höhle der Löwen 2016 mit Onkel Wolle, SunnyBag und Evopark
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Kölner lehnen 1,5 Millionen Euro ab

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Foto: Vox

Im Parkhaus parken ohne Parkticket und Kleingeld — das wünschen sich viele Autofahrer haben sich die vier Freunde Maximilian Messing, Tobias Weiper, Sven Lackinger und Marik Hermann aus Köln gedacht und deshalb ihr Unternehmen "Evopark" gegründet. Via App und Funkkarte im Auto sollen Autofahrer problemlos ins Parkhaus kommen und später über ihre Kundenkarte für das Parken bezahlen — und das sogar vergünstigt: Denn weil "Evopark" auch noch mit ansässigen Einzelhändlern zusammenarbeitet, die einen Teil der Parkkosten der Kunden übernehmen, wird das Parken für diese billiger.

Mit dieser Idee waren die vier Gründer am Dienstag in der "Höhle der Löwen" auf Vox zu Gast und wollten von den Investoren 1,5 Millionen Euro für 15 Prozent der Unternehmensanteile einwerben. Es wäre der größte Deal in der Geschichte der TV-Show gewesen. Wäre. Denn am Ende scheiterte das Investment an den Gründern.

Diese sind mit ihrer App bereits in Düsseldorf und Koblenz am Start, haben 5000 Kunden und wollten mit frischem Geld in die deutschlandweite Expansion starten. Dass sie dafür das Potenzial haben, davon waren die Löwen überzeugt, auch mit der Summe waren sie einverstanden. "Ich glaube sogar, dass das fast zu wenig ist, um den deutschen Markt zu besetzen", sagte Internet-Unternehmer Frank Thelen.

Mitspracherecht für die Löwen? Nein, danke.

Trotzdem wollte er gemeinsam mit Carsten Maschmeyer in das Geschäft einsteigen — allerdings zu einem Anteil von 25,1 Prozent. Das hätte den beiden Löwen ein Mitspracherecht am Unternehmen gegeben — und genau das hat den Jungunternehmern offenbar nicht gepasst. Als ihr Gegenangebot von 16,1 Prozent für 1,5 Millionen Euro auf wenig Gehör stieß, entschieden sie: Wenn es den Deal nur so gibt, dann lieber gar nicht. Das war's mit dem Millionengeschäft.

Sonst waren die Löwen Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Jochen Schweizer, Judith Williams und Ralf Dümmel in dieser Ausgabe der Show nicht gerade in Geberlaune: Nur zwei von fünf weiteren Gründern erhielten ein Investment. Die Unternehmen im Überblick:

Verlierer des Tages

"Onkel Wolle" lautet der Name des Unternehmens von Gianna Guardabasso und Markus und Katja Lambricht. Damit wollen die Duisburger den Gebrauchtwagenkauf für Laien leichter machen, indem sie ihnen einen Mechaniker zur Seite stellen, der den Wagen vor dem Kauf auf Herz und Nieren prüft — so wie es Katjas Onkel Wolle einst für sie und Markus getan hat. Um mit ihrem System in eine Pilotphase zu gehen, wollten sie von den Löwen 50.000 Euro zu 16,5 Prozent des Unternehmens einwerben.

Bei diesen stieß das Konzept auf wenig Zustimmung: Zum einen erschien ihnen das Geschäftsmodell nicht schlüssig. So erhalten die Mechaniker lediglich eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro, in der Hoffnung, mit der Beratung auf Dauer einen neuen Kunden zu gewinnen. Dass das Unternehmen für Hauptrednerin Katja Lambricht außerdem nur eine Ergänzung zum Hauptberuf ist, begeisterte die Investoren ebenso wenig. Am Ende investierte keiner. Und Frank Thelen zog das Fazit: "Das war eine ganz schwache Vorstellung."

Gewinner des Tages

Stell dir vor, du hast eine Panne und jeder kommt. Wirklich jeder hält bei dir an und will dir helfen, obwohl du längst auf den ADAC wartest. Immer wieder musst du dann die gefahrenfreie Zone auf der Autobahn verlassen und erklären, dass du schon Hilfe bekommst. Es sei denn, du hast den Pannenfächer, eine Art Aufsteller für das Auto mit mehreren verfügbaren Schildern wie "Ich bekomme Hilfe" oder "Ich brauche Benzin" zur Hand.

Als Ergänzung zum Warndreieck hat Richard Kaulartz genau dieses Produkt entwickelt und war nun in der Sendung zu Gast, um die Löwen zu einem Investment von 75.000 Euro zu 15 Prozent zu überreden. Dafür hatte er seine ganze Familie mitgebracht. Schließlich war es auch seine Schwester, die "Richie", nachdem ihm seine Idee im Traum gekommen war, ihre gesamte Rente übereignet hatte.

Während fast kein Löwe an das Konzept glaubte, die meisten außerdem die Gültigkeit des Patents und die Genehmigung im Straßenverkehr für den Fächer anzweifelten, stieg Ralf Dümmel in das Geschäft mit ein — allerdings zu 25,1 Prozent. Das tat der Freude des Gründers und seiner Begleiter jedoch keinen Abbruch.

Die Nachhaltigen Taschen, die über Solarzellen verfügen, mit denen man sein Smartphone laden kann — das ist die Idee hinter "Sunnybag", die Gründer Stefan Ponsold und sein Kollege Philip Slapar aus Graz den Investoren vorstellten. Mit ihrem System statten sie unter anderem schon "Ärzte ohne Grenzen" in Krisengebieten aus — wollten aber nun mit einem Investment von 200.000 Euro zu 10 Prozent auch den deutschen Markt erobern.

Unterstützung bekommen sie dabei künftig von Ralf Dümmel, der sich zusätzlich zum Investment noch selbst mit um den Vertrieb der Taschen kümmern will. Dieser Deal hatte jedoch auch seinen Preis: Statt 10 musste Ponsold 20 Prozent seines Unternehmens abtreten. Eingeschlagen hat er trotzdem.

Von Pechvögeln und Schluckspechten

Falscher Name und falsches Marketing — das wurde den Gründern Elvir Omerbegovic und Max Scharpenack von "Suckit — Eis mit Alkohol" zum Verhängnis. Zwar waren sich alle Löwen einig, dass ihr Produkt, ein Wassereis mit Schuss, vor allem bei der jungen Zielgruppe Potenzial hat. Aber in ein Produkt mit Alkohol investieren wollte niemand.

Er trinke nie Spirituosen, winkte etwa Carsten Maschmeyer ab und erzählte nebenbei eine Geschichte von einer Flasche Gin und einer Stunde im Konfirmationsunterricht, die er nur noch im Delirium mitbekam. Ähnlich argumentierten die anderen Löwen. Judith Williams kritisierte zudem den anstößigen Namen des Produkts. Damit gab es am Ende für die Gründer 0 statt der gewünschten 350.000 zu 10 Prozent. Gratis war dafür das Lob für ihren Geschäftssinn.

Kein Glück für Hundeliebhaber

Mit Bio-Hundefutter, zwei niedlichen Hunden und ihrem ebenso freundlichen Auftreten versuchten Stefanie Hofbauer und Thomas Steinbach aus Österreich, die Löwen zu überzeugen, in ihr Unternehmen "Oscar & Trudie" zu investieren. 100.000 Euro für 20 Prozent wollten sie haben. Unter anderem weil die Konkurrenz auf diesem Markt bereits groß ist, gab es jedoch niemanden, der investieren wollte. Dafür gab es Zustimmung für das Paar. "Ihr seid ganz liebenswert", sagte etwa Carsten Maschmeyer. Expandieren lässt sich mit netten Worten jedoch nichts. Das Paar ging leer aus.

(lai)
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