Berlin "Identitäre Bewegung" stört Live-Übertragung

Berlin · Mitglieder der rechtsgerichteten "Identitären Bewegung" haben am Montagabend nach Angaben des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) eine Live-Übertragung des Senders gestört. Während eines Gesprächs des Moderators Jakob Augstein mit der Theologin Margot Käßmann zum Thema Flüchtlinge für Radioeins in Kooperation mit der Wochenzeitung "Freitag" hätten junge Männer Parolen gerufen. Sie seien daraufhin aus dem Maxim-Gorki-Theater geleitet worden, teilte der RBB gestern mit. Der Polizei lagen keine Hinweise auf die Störung vor.

Zu der Aktion habe sich die "Identitäre Bewegung" bekannt, erklärte der RBB weiter. Auf der Radioeins-Homepage sei die Veranstaltung nachzuhören. Der Mitschnitt von "Im Salon" enthalte aber nicht die Passage mit der Störung. Radioeins wolle den Rechten keine Plattform geben und habe sie deshalb aus der Sendung entfernt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte die Rundfunksender in Deutschland auf, die Sicherheitskonzepte für ihre Live-Sendungen zu überprüfen. Die Aktion der "Identitären" zeige, dass die Rechtsextremen Live-Sendungen für ihre Propagandatricks nutzen wollten, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Es sei zu befürchten, dass sie auch andere Live-Sendungen oder Talkshows für ihre Zwecke missbrauchen wollten. Die Sender müssten genauer hinsehen, wer sich unter das Publikum mischen wolle.

(dpa)
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