ADR-Dokumentation über Gefahren im Netz Wenn Schiffe im "Visier der Hacker" sind

Hamburg · Hacker stehlen massenhaft Kundendaten oder legen Regierungswebseiten lahm – immer wieder machen solche Meldungen die Runde. Aber wie sicher sind eigentlich unsere Autos, Schiffe oder sogar der Herzschrittmacher vor Hackerattacken? Dieser Frage gehen zwei NDR-Reporter in der ARD-Dokumentation "Im Visier der Hacker" nach.

Szenen aus "Im Visier der Hacker"
7 Bilder

Szenen aus "Im Visier der Hacker"

7 Bilder

Hacker stehlen massenhaft Kundendaten oder legen Regierungswebseiten lahm — immer wieder machen solche Meldungen die Runde. Aber wie sicher sind eigentlich unsere Autos, Schiffe oder sogar der Herzschrittmacher vor Hackerattacken? Dieser Frage gehen zwei NDR-Reporter in der ARD-Dokumentation "Im Visier der Hacker" nach.

Der amerikanische Journalist Michael Hastings, dessen Berichte zur Entlassung des US-Generals Stanley McChrystal führten, starb im Juni 2013 bei einem Autounfall in Los Angeles. Sein Tod hatte in den USA Spekulationen entfacht, ob dahinter mehr steckte als ein einfacher Autounfall. Der langjährige US-Sicherheitskoordinator Richard Clarke hielt es sogar für möglich, dass sein Auto gehackt wurde.

Aber geht das überhaupt? Und wie sieht es mit Schiffen und Flugzeugen aus? Wie die ARD schreibt, war der Fall Hastings für den NDR-Reporter Klaus Scherer und den Filmemacher Rudolph Herzog Anlass, genau diesen Fragen nachzugehen. Herausgekommen ist die Dokumentation "Im Visier der Hacker", die die ARD am heutigen Montag zeigt.

In der Dokumentation beklagt etwa die Pilotenvereinigung Cockpit Sicherheitsmängel in Bordcomputern, die Computerhacker für Angriffe auf Flugzeuge nutzen könnten. Denn bei einem Vortrag hatte ihnen der Cyberspezialist Hugo Teso veranschaulicht, wie sich mit einer Schadstoffsoftware die Steuerung kapern lässt. "Da war nur noch gespenstische Stille", erzählt Verbandssprecher Jörg Handwerg von jenem Moment, als Teso dies zeigte.

Und so trafen sich die NDR-Reporter auch mit dem Spanier Teso. In dem Film zeigt er den beiden, wie er sich in Flugzeug-Steuerungen einhacken könnte. Im Versuch selbst hacken sie eine Drohne. Das Kamerateam traf auch Hacker in den USA, die Sicherheitslücken in Produkten suchen und solche etwa in Autos nachwiesen.

Angriffsflächen sehen Forscher auch in Alltagsgegenständen, bei denen Computernetzwerke von Firmen mit Verbrauchern verbunden werden. Als Beispiel wird etwa das vernetzte Auto gezeigt. Beim Audi-Konzern testeten die Reporter daher eine neues Steuerungsmodell, das Autos ins Parkhaus lenken könnte, wie die ARD schreibt. Garagentore, die industrielle Fertigungsstraße — alles könne, so heißt es in dem Film, womöglich anfällig für Cyber-Angriffe sein.

Eine Gefahr gibt es nach NDR-Informationen etwa auch bei der Schifffahrt. So wird in dem Film gezeigt, wie ein US-Forscherteam an der Universität von Austin unbemerkt eine Luxus-Jacht im Mittelmeer vom Kurs abbringt. Gelungen ist ihnen das, in dem sie die Navigationsdaten des GPS fälschten, die das Schiff empfing. Und schließlich macht Reporter Scherer auch einen Selbstversuch — und öffnet mit einem speziellen Gerät das Garagentor seiner Nachbarn.

Zu sehen ist die Dokumentation "Im Visier der Hacker: Wie gefährlich ist das Netz?" am heutigen Montagabend um 22.35 Uhr in der ARD.

(das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort