Berlin In Athen laufen Ermittlungen quer

Berlin · Die ARD zeigt eine neue Reihe: Im "Athen-Krimi" spielt Francis Fulton-Smith mit.

Schöne Kulissen für TV-Krimis in Deutschland gibt es zuhauf. Aber manchmal genügt das offenbar nicht mehr, und so geht's halt ins Ausland - nach Italien ("Donna Leon", mit Uwe Kockisch), Frankreich ("Kommissar Dupin", mit Pasquale Aleardi) oder in die Türkei ("Mordkommission Istanbul", mit Erol Sander). Jetzt wird also auch in Griechenland ermittelt Der neue Krimi aus Athen "Trojanische Pferde" läuft heute Abend in der ARD.

Kaum hat Max Richter (Francis Fulton-Smith) den Dienst bei der Athener Mordkommission angetreten (ohne Dienstwaffe und ohne Führerschein), wird er zu seinem ersten Fall gerufen: Eine junge Sängerin trällerte eben noch aufreizend auf der Straße, kurz danach wird sie in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Vom neuen Partner Petros Makropoulos (Waldemar Kobus) skeptisch empfangen, beginnt das Athener Team seine Ermittlungen.

Was die Geschichte etwas kompliziert macht: Richter wurde von seinem neuen Chef, Kriminaldirektor Ritsos (Michele Oliveri), beauftragt, den vermeintlich bestechlichen griechischen Kollegen Makropoulos zu beschatten. Und wenn das nicht schon verstrickt genug wäre, hat der griechische Partner außerdem ein Auge auf Richters älterer Schwester Melina (Beate Maes) geworfen. Makropoulos Tochter Eleni wiederrum schwärmt für den neuen Kollegen ihres Vaters. Nebst Mordfall muss der Zuschauer sich also auch in das Beziehungsgeflecht der Ermittler reindenken.

Francis Fulton-Smith (49, "Ein Fall von Liebe", "Die Spiegel-Affäre") war auch schon als Pariser "Kommissar LaBréa" (2009, ARD) zu sehen. Sehr französisch wirkte er damals nicht gerade, da half auch ein Baguette unterm Arm wenig. Jetzt soll aus ihm ein Grieche werden. Doch die Dialoge sind nur mäßig originell und witzig, und griechisch sind höchstens die Namen. Fulton-Smith findet das Spiel mit den Nationalitäten reizvoll: "Der Film lebt auch vom Spiel mit Klischees und Vorurteilen, man kann den Figuren den Spiegel vorhalten und auch damit spielen." Er ist dabei erstmals auch als Koproduzent tätig.

"Der Athen-Krimi: Trojanische Pferde", ARD, 20.15 Uhr

(RP)
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