Junger Singer-Songwriter gewinnt Jean-Michel Aweh ist das "Supertalent"

Düsseldorf · Wenn ein Papagei in einem Talentwettbewerb gegen einen Zauberkünstler, einen Seifenblasen-Artisten und eine ehemalige DSDS-Kandidatin antritt, dann zeigt RTL das Finale von "Das Supertalent". Der Gewinner ist auch dieses Jahr keine Überraschung.

Supertalent Hunziker erleidet Voodoo-Schock
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Es sollte ein Herzschlagfinale werden — das wurde schon zu Beginn von "Das Supertalent" klar. Die letzten zehn Kandidaten der Talentshow traten am Samstagabend auf der RTL-Bühne gegeneinander an — darunter ein Grusel-Zauberer, Sängerin Juliette Schoppmann und der Papagei Jacko. Die Jury versprach das spannendste, spektakulärste und dramatischste Finale aller Zeiten. Halten konnten Thomas Gottschalk, Dieter Bohlen und Michelle Hunziger diese Superlativen aber nicht. Die Show wirkte gewohnt konstruiert. Am Ende gewann - natürlich - ein Sänger. Jean-Michel Aweh überzeugte das Publikum mit einem selbst komponiertem Lied.

Echte Gesangstalente

Dabei konnte das Finale von "Das Supertalent" einige außergewöhnlich talentierte Sänger bieten. Die erst 16-jährige Laura Pinski kam als erste Kandidatin auf die Bühne und sang Rihannas "Diamonds". Damit beeindruckte sie diesmal sogar Thomas Gottschalk, der sich bisher skeptisch gezeigt hatte. "Es kommt noch vieles auf dich zu", prophezeite der Entertainer. Für nahezu magische Momente sorgte dann aber Jean-Michel Aweh. "Fantastisch", fand Michelle Hunziger den Sänger, der an seinem Klavier seine eigene Komposition "Raus aus dem Nebel" sang - als erster "Supertalent"-Teilnehmer überhaupt. Enttäuschend im Vergleich zur Konkurrenz war hingegen Deidra Jones Interpretation von "I will survive". "Tolle Stimme aber falsche Titelauswahl, das war was für eine Betriebsfeier", fand Dieter Bohlen.

Juliette Schoppmann trat gewohnt perfekt mit "A Natural Woman" von Aretha Franklin auf. Für Dieter Bohlen aber auch dieses Mal zu viel des Guten. "Jeder Ton getroffen aber ich bekomme keine Gänsehaut", kritisierte der Pop-Titan und erntete dafür Buh-Rufe. Der aus Afrika stammende Christian Bakotessa schaffte es hingegen mit dem "Simply Red"-Hit "If you don't know me right now" Bohlen zu überzeugen. "Du hast soviel Samt in der Stimme, davon kann sich Thomas drei Anzüge machen", bilanzierte der Pop-Titan.

Singender Papagei und platzende Seifenblasen

Doch neben echtem Talent bekam das Publikum auch in dieser Sendung reichlich Klamauk und Skurriles zu sehen - beispielsweise Papagei Jacko. Auf der Bühne hielt sich der grüne Vogel nicht ans Drehbuch. Statt "Cherry Cherry Lady" sang er lieber "Hänschen klein". Die Jury zeigte sich wenig beeindruckt. Bleibt zu hoffen, dass sein Frauchen bald ein Einsehen hat und merkt, dass Tiere nicht ins Showbusiness und erst recht nicht auf die Bühne gehören.

Wenig überzeugend waren auch die Auftritte des Seifenblasen-Künstlers Hammou Bensalah und der Tanzgruppe TABEA — die war irgendwie süß, aber nicht außergewöhnlich oder spektakulär. Ähnliches galt für die Auftritte von Tänzer Emil Kusmirek und Zauberkünstler Dan Sperry — sie schafften einfach keine Steigerung mehr.

Die letzte Sendung von "Das Supertalent" nutzte Thomas Gottschalk übrigens auch, um Bilanz zu ziehen. Schließlich war der Moderator wegen seiner Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen häufig in die Kritik geraten. Umso überraschender war Gottschalks Fazit: "Ich glaube ich habe aus Dieter einen besseren Menschen gemacht". - Aha!

(anch)
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