Kerners "100 — Wer ist die Nummer 1?" Die Crux mit den neuen TV-Shows

Berlin · Mit dem Ende von "Wetten, dass..?" ist klar: TV-Deutschland hat ein Problem. Jetzt kommt Johannes B. Kerner mit seiner neuen Abendshow "1000 – Wer ist die Nummer 1?".

 Johannes B. Kerner moderiert "1000 — Wer ist die Nummer 1?".

Johannes B. Kerner moderiert "1000 — Wer ist die Nummer 1?".

Foto: dpa, kde

Mit dem Ende von "Wetten, dass..?" ist klar: TV-Deutschland hat ein Problem. Jetzt kommt Johannes B. Kerner mit seiner neuen Abendshow "1000 — Wer ist die Nummer 1?".

Mehr als neun Millionen Zuschauer — Markus Lanz durfte sich zum Abschied von "Wetten, dass..?" am 13. Dezember über reges Interesse freuen. Auf den letzten Metern startete das einstige Aushängeschild des ZDF, das unter ständig sinkenden Quoten litt, noch mal durch. Die Frage ist: Wird jemals wieder eine TV-Show eine solche Anziehungskraft ausüben?

Versuche der TV-Sender, mit Neuentwicklungen von Samstagabendshows auf Publikumsfang zu gehen, gibt es: Allein das ZDF, das sich jahrelang auf "Wetten, dass..?" verlassen konnte, hat sich zwei neue Kreationen für den Samstagabend ausgedacht: Mit Johannes B. Kerners Show "Das Spiel beginnt" holte der Sender im März aber nur knapp vier Millionen Menschen vor die Bildschirme. Jetzt ein neuer Versuch: "1000 — Wer ist die Nummer 1?" heißt er. Die Show um Schnelligkeit, geistige Beweglichkeit und Wissen mit einer Prämie von 100.000 Euro ist aufgezeichnet, taugte aber schon als Gesprächsthema, wenn auch nicht wie vom Sender erhofft. Bei der Aufzeichnung kollabierte ein 61-jähriger Kandidat, von weiteren Verletzten war die Rede. Auch hier ist Kerner wieder Moderator.

Und was tut sich bei der Konkurrenz, um am Samstagabend mitzumischen? Die ARD setzt unter anderem im Herbst ihre Allzweckwaffe Jörg Pilawa (49) ein, der einen Show-Dreiteiler mit dem Titel "Spiel für Dein Land" präsentiert. Beim auf jüngere Menschen fixierten Privatsender ProSieben ist von zwei neuen Shows im Herbst die Rede. Ein großes Geheimnis wird um Stefan Raab gemacht, der eigentlich ein neues Projekt in Angriff nehmen wollte. Doch dies ist ganz offenbar ins Stocken geraten. Immerhin ärgert Raab am Samstag Kerner mit der Show "Der deutsche Eisfußball-Pokal 2015", die parallel zu sehen ist. RTL setzt am Samstag "Deutschland sucht den Superstar" entgegen.

Die große Innovation? Fehlanzeige. "TV-Shows, die nur in einem Medium stattfinden, haben wenig Zukunft", sagt Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher. Sie bezweifelt, dass es zu wenig Ideen gebe. "Ich glaube, die Risikobereitschaft der Sendeanstalten, innovative Showformate in ihren Programmen zu präsentieren, ist sehr gering."

"1000 - Wer ist die Nummer 1?", ZDF, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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