Eklat bei TV-Sendung Kerner schmeißt Herman raus

Hamburg (RPO). Eva Herman ist erneut rausgeflogen. Nachdem die Moderatorin beim NDR gefeuert wurde, musste sie jetzt die ZDF-Sendung "Johannes B. Kerner" früher verlassen. Kerner bat Herman zu gehen, nachdem seine weiteren Gäste, die Schauspielerin Senta Berger und die Moderatorin Margarethe Schreinemakers, die Talkrunde verlassen wollten.

Eva Herman bei Johannes B. Kerner
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Foto: AP/ZDF

Daraufhin entschied sich Kerner die frühere "Tagesschau"-Sprecherin aus seiner Sendung aus der Gesprächsrunde auszuschließen. "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman", verabschiedete Kerner die 48-Jährige, nachdem er 50 Minuten mit ihr diskutiert hatte.

Herman war in den letzten Wochen wegen Äußerungen über die Familienpolitik im Nationalsozialismus in die Kritik geraten. In der Sendung disqualifizierte sich die 48-Jährige erneut. Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden, versuchte Herman ihre Äußerung zu verteidigen.

Der Historiker Professor Wolfgang Wippermann, der als Experte in die Sendung geladen war, sagte in der Sendung, dass er Eva Herman eigentlich habe eine Brücke bauen wollen. Sie meine sicherlich konservative Wertvorstellungen. "Aber als sie plötzlich über Autobahnen bei Hitler sprach, war das Gejohle im Publikum groß. Dabei gerät sie mit ihrer Terminologie in eine problematische Ecke", so der Professor später gegenüber der "Bild"-Zeitung.

Herman sagte, sie wolle sich zu dem Thema nicht mehr äußern, lehnte weitere Wortwechsel mit dem Experten ab. Die 48-Jährige sagte zudem, dass man nicht mehr über deutsche Geschichte reden könne, ohne sich zu gefährden.

Die anderen Gäste der Runde waren mit dem Verhalten Hermans nicht einverstanden. Neben Schauspielerin Senta Berger und Comedian Mario Barth war die frühere TV-Moderatorin Margarethe Schreinemakers geladen: "Bisher dachte ich immer, Herman habe sich nur missverständlich geäußert." Sie hätte sich heute mit einem Satz entschuldigen können. Kerner habe ihr dafür die Möglichkeit geboten. Stattdessen habe sie noch mit weiteren Argumenten ihre Position bewahrt.

"Es ist unerträglich hier zu sitzen", sagte Schreinemakers nachdem nur über Hermans Äußerung diskutiert wurde. Berger stimmte dem zu und drohte die Sendung zu verlassen. "Ich kann auch gehen." Oder es werde wie vereinbart auch über die anderen Themen gesprochen. Dann reagierte Kerner endlich: "Ich habe mir Gedanken gemacht, wie es weiter geht. ... Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman."

Erst vor knapp vier Wochen war Herman bei "Johannes B. Kerner" wieder ausgeladen worden. Ursprünglich sollte sie bereits in der damaligen Sendung ihr Buch vorstellen.

Herman hatte bei der Präsentation ihres Buchs "Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen" Anfang September wegen ihrer Äußerungen über die Familienideale der Nationalsozialisten in die Kritik geraten. Am 9. September hatte sich der NDR daraufhin mit sofortiger Wirkung von der 48-Jährigen getrennt. Herman bestätigte in Kerners Sendung, dass sie Klage gegen den NDR eingereicht habe. Es sei eine unzulässige Kündigung, mehr wolle sie nicht sagen, da es ein schwebendes Verfahren sei.

(rm)
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