Klaus Doldinger im Interview "Die Tatort-Musik würde heute ähnlich ausfallen"

Düsseldorf · Als Straßenmusiker ist der Komponist der "Tatort"-Melodie, Klaus Doldinger (80), am Sonntag erstmals in einem Fall der Krimireihe zu sehen. Wir haben mit dem Musiker über Flüchtlinge und seine "Tatort"-Vorlieben gesprochen.

 Klaus Doldinger mit den Kölner Kommissaren.

Klaus Doldinger mit den Kölner Kommissaren.

Foto: Eppinger

Was hat Sie zu Ihrem ersten Gastauftritt nach 40 Jahren im "Tatort" bewogen?

Klaus Doldinger Die Anfrage vom WDR in Köln.

Sie sind als Straßenmusiker zu sehen. Wäre für Sie auch eine andere Rolle als Musiker denkbar gewesen?

Doldinger Warum nicht? Zum Beispiel als Anwalt oder was auch immer.

Sie haben die "Tatort"-Melodie komponiert und damit einen Meilenstein gesetzt. Wie wichtig war das für Sie in Ihrer Karriere? Können Sie sich noch immer damit identifizieren, oder würde sie heute anders ausfallen?

Doldinger Dass sich dieses Projekt als Langzeiterfolg herausstellte, wurde erst viel später klar, denn ursprünglich war nur ein Zehnteiler geplant. Ich glaube, sie würde auch heute noch ähnlich ausfallen. Die Herausforderung war, dass die Musik etwas hermachen und nicht nur als Krimimusik dienen sollte, sondern durchaus auch zu unterschiedlichen Stimmungen passen musste.

Schauen Sie regelmäßig "Tatort"? Wie hat sich die Reihe in Ihren Augen verändert? Sind Sie ein Fan der Kölner Ermittler? Welche anderen Teams mögen Sie bzw. mögen Sie nicht?

Doldinger Die Münchner gefallen mir auch sehr gut. Aber im Prinzip gefallen mir alle recht gut. Allerdings kann ich mir unmöglich alle "Tatorte" anschauen, die Zeit habe ich gar nicht.

Sind Sie selbst schon in Berührung mit Flüchtlingen gekommen?

Doldinger In der Nachkriegszeit war ich selber eine Art Flüchtling, denn wir mussten unsere damalige Heimat in Wien bei Nacht und Nebel fluchtartig verlassen. Was heutige Flüchtlinge ertragen müssen, ist damit aber nicht ohne Weiteres vergleichbar.

Leslie Brook stellte die Fragen.

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