Berlin Kontrollwahn aus Liebeskummer

Berlin · SMS lesen, E-Mails checken - eine Agentin will herausfinden, warum ihr Freund Schluss gemacht hat.

Die quirlige und im Grunde sehr sympathische Klara (Jennifer Ulrich) ist völlig am Boden zerstört. Sie war fest davon ausgegangen, dass sich ihr Freund Jens (Marc Benjamin) mit ihr verloben will. Stattdessen: alles aus. Weil sie das Ganze nicht auf sich beruhen lassen kann, spioniert sie ihren Ex-Freund aus. Wie praktisch, dass Klara Agentin beim Bundesnachrichtendienst (BND) ist und die technischen Möglichkeiten dazu hat.

Diese Ex-Freundin wäre wohl für jeden Mann der blanke Horror: Ab dem Trennungstag sitzt sie quasi Tag und Nacht vor etlichen Bildschirmen und verfolgt jeden Schritt ihres Ex, der als Mediziner an einem Krankenhaus arbeitet. Warum hat er sie nur verlassen? Hat sie etwas falsch gemacht? Klara weiht eine Kollegin in den Plan ein, ihren Ex zu überwachen - damit unterwandert sie die Spielregeln ihres Arbeitgebers. Zähneknirschend macht die Kollegin mit.

Und dann fährt Klara das volle Programm: SMS-Nachrichten auf dem Handy ihres Ex mitlesen und bei Bedarf umschreiben - denn tatsächlich ist eine andere Frau im Spiel. Mit einer Drohne will die Verlassene Live-Bilder von einem Date der beiden erhaschen und lädt auf einen Fernseher, vor dem das neue Paar sitzt, sogar einen Porno hoch, um bei den beiden Frischverliebten die romantische Stimmung zu trüben. Klara verstrickt sich immer tiefer in ihre Machenschaften.

Mit ihrem Kollegen Mickey (Edin Hasanovic) versucht sie schließlich, ihren Ex eifersüchtig zu machen, als sie sich - natürlich rein zufällig - in einem Restaurant über den Weg laufen. Ein improvisiertes Flirten der Agenten beginnt - die Szene ist die stärkste im Film. Doch so improvisiert ist das Ganze nicht, denn Mickey, der schon zum Frühstück Döner isst, empfindet in Wahrheit viel für Klara. Während sie noch auf ihrem Stalking-Trip dem Ex hinterherjagt, versucht er, irgendwie bei ihr zu landen.

Mit dem Privatleben noch nicht genug beschäftigt, muss Klara nebenbei noch einen internen Maulwurf beim BND aufspüren.

Die Komödie von Nachwuchsregisseurin Mia Spengler ist kurzweilig - auch wenn so ziemlich alles arg überspitzt daherkommt.

"Leg dich nicht mit Klara an", Sat.1, 20.15 Uhr

(dpa)
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