Rückblick Das war die Tatort-Saison

Düsseldorf · Drei Dutzend neue Krimis gab es seit vergangenem Spätsommer. Vom Bodensee-Abschied, über ein historisches Jubiläum, den verschobenen Terror-"Tatort" bis zur neuen Rekordquote für Thiel und Boerne - ein Rückblick von Gregor Tholl.

Tatort – diese Teams ermitteln
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"Tatort" – diese Teams ermitteln

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Mit einem schlechten Ergebnis verabschiedet sich der "Tatort" in die Sommerpause. Den Kieler Fall "Borowski und das Fest des Nordens" sahen lediglich 6,11 Millionen Zuschauer - die schlechteste Quote des Jahres. Die meisten Zuschauer hatte wieder ein Fall des Teams Thiel/Boerne aus Münster. Den WDR-Krimi "Fangschuss" mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers sahen am 2. April sensationelle 14,56 Millionen, was die höchste Zuschauerzahl seit 25 Jahren für einen "Tatort" bedeutete.

Welche Teams waren am häufigsten zu sehen?

Je viermal waren die Duos aus München und Köln im Einsatz.

Und welches gar nicht?

Til Schweiger als Tschiller und Wotan Wilke Möhring als Falke - beide vom NDR - kamen in dieser Saison mit keinem neuen Krimi ins Erste.

"Tatort": "Borowski und das Fest des Nordens" – Bilder
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Szenen aus "Borowski und das Fest des Nordens"

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Was war umstritten?

Für besonders viel Aufsehen sorgte der ursprünglich für den 1. Januar vorgesehene Dortmunder "Tatort" mit dem Titel "Sturm". Darin ging es um einen terroristischen Anschlag. Mit Rücksicht auf die Opfer des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz kurz vor Weihnachten wurde er jedoch auf Ostermontag verschoben.

Gab es Abschiede?

Als ganzes Team verschwand der Bodensee-"Tatort" vom SWR. Nach 14 Jahren war Schluss für Ermittlerin Klara Blum, gespielt von Eva Mattes, die in ihrem letzten Fall "Wofür es sich zu leben lohnt" (4. Dezember) an der Seite ihrer Fassbinder-Kolleginnen Irm Hermann, Margit Carstensen und Hanna Schygulla zu sehen war. Beim Vierer-Team in Dortmund stieg nach zehn Fällen der Schauspieler Stefan Konarske alias Oberkommissar Daniel Kossik aus.

Szenen aus dem Dresdner "Tatort: Level X" mit Alwara Höfels
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Szenen aus dem Dresdner "Tatort: Level X"

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Foto: ARD

In Frankfurt verschwand nach vier Fällen der Chef Henning Riefenstahl (Roeland Wiesnekker), stattdessen heißt der Vorgesetzte jetzt Fosco Cariddi (Bruno Cathomas) und ist noch skurriler. Und auch Kiels Ermittlerin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) verabschiedet sich nach sieben Jahren und 14 Fällen aus der ARD-Reihe.

Wer geht noch?

Auch Schauspieler Andreas Hoppe hört auf - er war 21 Jahre Kriminalhauptkommissar Mario Kopper in Ludwigshafen. Der letzte und 57. "Tatort" mit Kopper trägt seinen Namen, soll recht düster sein und kommt wohl um Weihnachten herum. Künftig soll in Ludwigshafen die Rolle der Profilerin Johanna Stern (Lisa Bitter) noch größer werden. Im Februar wurde außerdem angekündigt, dass 2019 Schluss ist mit dem aktuellen Bremen-"Tatort" mit Sabine Postel (seit 1997 Inga Lürsen) und Oliver Mommsen (seit 2001 als Ermittler Stedefreund im Einsatz).

Und wie war der große Jubiläums-"Tatort"?

Im 1000. "Tatort" (13. November) nahm ein Ex-Soldat (Florian Bartholomäi) die beiden NDR-Ermittler - Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) - als Geiseln in einem "Taxi nach Leipzig" mit. Der Film hieß damit genauso wie einst der erste Fall 1970. Die Kritiken zu diesem Tatort waren eher gemischt als jubilierend.

Premiere in Hamburg: Tatort-Kommissare feiern die 1000. Folge
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Die Tatort-Kommissare feiern die 1000. Krimi-Folge

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Foto: dpa, ahe fgj

Was war die größte Überraschung?

Entertainer Harald Schmidt ist jetzt doch nicht beim neuen Freiburger "Tatort" dabei, wie im Februar bekannt wurde. Er war ursprünglich für die Rolle des Kriminaloberrats Gernot Schöllhammer angekündigt. Den Part des Vorgesetzten übernimmt stattdessen eine Frau. Die Chefin der neuen Schwarzwald-Ermittler Franziska Tobler und Friedemann Berg (Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner) mimt jetzt die Schauspielerin Steffi Kühnert. Der Sendetermin ist wahrscheinlich Anfang Oktober.

Ausblick

Wann es im August wieder losgeht, ist laut ARD-Programmdirektion noch unklar. Fest steht aber, dass das Erste am 3. September (TV-Duell von Merkel und Schulz) und am 24. September (Bundestagswahl) keinen neuen "Tatort" ausstrahlen wird. (dpa)

(RP)
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