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Tatort" "Happy Birthday, Sarah" Lannert und Bootz ermitteln in schwierigem Millieu

Stuttgart · Den Kopf in der Kloschüssel, ertrunken durch permanentes Spülen: Fast so schnell wie die Ursache für den Tod eines Sozialarbeiters feststeht, haben die beiden Stuttgarter "Tatort"-Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) ein Geständnis.

Problem Nummer eins: Sie glauben Sarah Baumbach nicht. Problem Nummer zwei: Das Mädchen ist erst 13 Jahre alt — und damit noch nicht strafmündig. Den Ermittlern helfen will der freche Teenager nicht, Hilfe annehmen aber auch nicht.

Bei seinem "Tatort"-Debüt schickt Regisseur Oliver Kienle Lannert und Bootz in ein sozial schwieriges Milieu. In Sarahs Familie hat jeder einzelne etwas auf dem Kerbholz. In der verdreckten Wohnung herrschen Gewalt und Grammatikprobleme. Mitunter wirkt es so, als habe sich eine Klischeefamilie aus den Reality-Formaten des Privatfernsehens ins Öffentlich-Rechtliche verlaufen.

Sarah (gespielt von Ruby O. Fee, Jahrgang 1996) ist das alles ziemlich egal, sie steckt ihre Kopfhörer ins Ohr und schottet sich ab. Gut inszeniert, dröhnt auch für den Zuschauer die Musik immer lauter. Gesprochene Worte sind nicht mehr zu verstehen. Eine eigene Welt, in der sich der Teenager auskennt. "Sarah wird um Mitternacht 14. Und bis dahin hat sie noch einen Schuss frei", stellt Lannert plötzlich fest, als von dem Mädchen jede Spur fehlt.

In dieser Folge entwickelt sich im sonst schon mal behäbigen Stuttgart-"Tatort" hin und wieder Spannung. Für ruhigere Momente sorgt Bootz' Privatleben. Nach der Trennung von seiner Frau muss er den Umzug organisieren. Er jongliert mit der Teilzeit-Rolle als alleinerziehender Vater und seinem Job.

Ebenso bietet dieser "Tatort" komische Momente wie etwa einen Koloss von Hund, der auf den Namen "Rambo" hört, aber ein Weibchen ist. Diese augenzwinkernde Note mag nicht zuletzt an Autor Wolfgang Stauch liegen, der auch das Drehbuch für den von einigen Kritikern als zu klamaukig beanstandeten Münsteraner "Tatort: Das Wunder von Wolbeck" geschrieben hat.

"Tatort: Happy Birthday, Sarah", ARD, So., 20.15 Uhr

(dpa)
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