Aus aktuellem Anlass Lenz-Verfilmungen in ARD und ZDF

Hamburg · Zum Tod des Schriftstellers werden die Filme "Das Feuerschiff" und "Die Flut ist pünktlich" gezeigt.

Zum Tode von Siegfried Lenz zeigen ARD und ZDF heute und morgen zu bester Sendezeit Verfilmungen des großen Erzählers. Im "Ersten" läuft heute "Das Feuerschiff", im Zweiten morgen "Die Flut ist pünktlich". Beide Dramen beginnen jeweils um 20.15 Uhr. Der für heute Abend geplante ARD-Film "Let's go!" entfällt, ebenso die für morgen geplante ZDF-Komödie "Überleben an der Scheidungsfront". Ursprünglich wollte das ZDF sein Lenz-Stück ebenfalls heute zeigen, verschob es aber, nachdem die ARD-Planungen bekanntgeworden waren.

"Das Feuerschiff" ist eines der bekanntesten Werke von Lenz. Die Erzählung gilt als Gleichnis über Gewalt, Widerstand und die Verantwortung des Einzelnen. Die norddeutschen Publikumslieblinge Axel Milberg und Jan Fedder spielen in dem Film mit, der bei der Erstausstrahlung 2008 über 5,3 Millionen Zuschauer erreichte. Hauptfigur ist der markige Kapitän Johann Freytag (Fedder), der noch einmal seinen Dienst auf dem letzten Feuerschiff antritt, bevor es aus dem Verkehr gezogen wird. Aber dieser letzte Einsatz hat es in sich: Schwerbewaffnete Gangster kommen an Bord, der böse Anführer Caspary (Milberg) allen voran. Sie wollen den Kapitän zwingen, sie an Land zu bringen, obwohl das Schiff an Ort und Stelle bleiben muss. Gibt Freytag nach oder bleibt er sich selber treu? Und wie verhindert er ein Gemetzel?

Einen "Western auf See" nannte Jan Fedder diesen Film. Er schwärmte schon während der Dreharbeiten von der Rolle des Freytag: "Auf dem letzten aller Feuerschiffe ein letzter Mann von Ehre und Gewissen." Eine kleine Ungenauigkeit im Drehbuch dürfte nur wenigen auffallen: Das tatsächlich letzte Feuerschiff wurde schon in den 80ern durch eine Boje ersetzt, bemannte Feuerschiffe gibt es nicht mehr. Doch der NDR wollte keinen historischen Film.

Ein anderes Problem hatten die Fernsehmacher mit der Lenz-Kurzgeschichte "Die Flut ist pünktlich". Der Text von 1953 über eine Geliebte und wiederum ihren Geliebten sowie den im Watt verschwundenen Ehemann ist extrem schmal. Drehbuchautor André Georgi musste für den 90-Minuten-Film den Stoff mit zusätzlichen Personen und Handlungssträngen unterfüttern. Nur so konnte sich das Starensemble um Jürgen Vogel und Ina Weisse schauspielerisch voll entfalten.

(dpa)
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