Dass ausgerechnet sie eine zweite Chance in der Show bekommen sollte, hatte schon fast etwas von einem Geschmäckle. Katja Burkard, seit mehr als 20 Jahren Moderatorin bei RTL, durfte nach ihrem Aus in der vergangenen Woche erneut in der Tanzshow des Senders antreten. Gebracht hat es ihr freilich wenig — wie bereits in der Woche zuvor waren weder die Juroren Jorge Gonzalez, Motsi Mabuse und Joachim Llambi noch die Zuschauer sonderlich von der Darbietung der 50-Jährigen angetan. Erneut musste sie gehen — "wenn nicht wieder jemand krank wird", wie Moderator Daniel Hartwich am Ende der Show sagte.

Das überraschende Aus

Ralf Bauer wurde von einer Grippe niedergestreckt, wie er selbst sagte und seinen Abschied aus der Show begründete. Und so teilte er in einer letzten Video-Botschaft noch das mit, was man halt so mitteilen muss, wenn man sich von mehreren Millionen Zuschauern verabschiedet: "Vielen Dank an alle Beteiligten, ich durfte viel lernen."

Das überraschende Comeback

Obwohl sie wochenlang immer wieder vor dem Aus stand und es sie in der Show zuvor auch (endlich) erwischt hatte, durfte Katja Burkard zusammen mit Paul Lorenz nochmal antanzen, da sich in Ralf Bauer ja ein anderer Kandidat verabschiedet hatte — so besagt es das Regelwerk, dass das zuletzt ausgeschiedene Paar nachrückt, sollte jemand aus anderen Gründen ausscheiden. 2012 erging es Magdalena Brzeska ähnlich. Nachdem Gitte Haenning aufgrund eines Trauerfalls in ihrer Familie ausgestiegen war, rückte Brzeska nach — und gewann die fünfte Staffel sogar noch. "Das wird dir nicht passieren", sagte Llambi zu Burkard. Immerhin habe sie sich nicht blamiert, urteilte Jorge Gonzalez. Dennoch bekam sie erneut nur sieben Jury-Punkte — weniger gab es in dieser Staffel noch nie, Llambi zückte sogar erneut die niedrigste Punktzahl (eins).

Die Wertungen

Das Niveau wird immer besser, das bescheinigt auch Motsi Mabuse den verbliebenen Tänzern. Gleich zwei Paare stellten neue persönliche Bestmarken auf (Matthias Steier mit 27 und Enissa Amani mit 29 von 30 möglichen Jury-Punkten), Daniel Küblböck verpasste seine persönliche Bestmarke nur um einen Punkt. Erstmals zittern musste hingegen Favoritin Minh-Khai Phan-Thi um ihr Weiterkommen. Nachdem sie nur 20 Punkte bekommen hatte (ihre schlechteste Wertung seit der ersten Show) stand sie am Ende mit Katja Burkard und Thomas Drechsel in der Zitterrunde, alles andere als eine Qualifikation für die Sendung am kommenden Freitag wäre aber eine Überraschung gewesen. Neben Amani, die von Gonzalez und Mabuse jeweils zehn Punkte bekommen hatte, sahnte auch Steiner einmal die Höchstwertung ab (von Gonzalez).

Der Discofox-Marathon

Für die einen sind es die besten Tanz-Abende, für die anderen der blanke Horror: Partys mit Discofox-Musik. Nach ihren normalen Tänzen traten alle Paare nochmal gemeinsam auf der Tanzfläche an und legten gemeinsam einen Discofox-Marathon hin. Die Juroren erlösten die schwächsten Paare nach und nach, am Ende von Party-Krachern der Schlager-Ikonen Wolfgang Petry, Andrea Berg und Beatrice Egli, die die Zuschauer zusammengestellt hatten, bekamen Daniel Küblböck und Otlile Mabuse die meisten Zusatz-Punkte.

Die Panne des Abends

Otlile Mabuse und Daniel Küblböck sollten als erstes Paar antreten, doch der Auftakt wurde verschoben. Die Profi-Tänzerin bemerkte Sekunden vor dem Tanz, dass ihr Kleid hinten offen da offensichtlich gerissen war. "Vielleicht war es Absicht — es ist immer noch RTL", sagte Hartwich. Mehrere Minuten versuchten zwei Assistentinnen, die herbeigeeilt waren, das Kleid zu flicken. Mit Erfolg. Das Kleid hielt den Tanz durch.

Die Hans-Sarpei-Reminiszenz

Wie bereits Hans Sarpei vor drei Wochen zog nun auch Daniel Küblböck sein Oberteil aus und tanzte mit nacktem Oberkörper weiter. Motsi Mabuse freute sich darüber, Joachim Llambi verkniff sich überraschenderweise einen Kommentar — zuletzt hatte er moniert, dass man so viel nackte Haut nicht brauche, schließlich gehe es ums Tanzen. Später legte er aber doch noch nach. "Man muss sich hier nicht ausziehen", sagte er, als er den starken Tanz von Matthias Steiner und Ekatarina Leonova bewertete.

Die Ausraster des Abends

Einen nahezu perfekten Paso Doble legten Enissa Amani und Christian Polanc hin. Jorge Gonzalez fand den Tanz "bombastisch", Motsi Mabuse sprach von einem "Magic Moment", und Joachim Llambi gab zu, dass er in der vergangenen Woche einen Fehler gemacht habe, als er dem Paar ein, zwei Punkte zu wenig gegeben habe. "Ich habe nur einen Kritikpunkt, alles andere war Hammer", sagte er dieses Mal. "Dreh bitte beim nächsten Mal, wenn der Rock kürzer ist, deine Füße aus, alles andere war sensationell."

Der beste Song

Gleich zu Beginn eröffneten die Profi-Tänzer den Abend zu einer sensationellen und gefühlvollen Version von Kiesza des Haddaway-Klassikers "What Is Love". Viel bessere Cover-Versionen gibt es nicht auf der Welt.

Der Achterbahnfahrer der Staffel

Thomas Drechsel erlebt von Woche zu Woche eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zu Beginn der achten Runde der Tanzshow lag er im Mittelfeld der Teilnehmer, steigerte sich aber auf 28 von 30 möglichen Punkten, um in der Folge-Woche auf elf Jury-Punkte abzustürzen. Dann fing er sich wieder, nun machte er erneut mehrere Schritte zurück, kassierte die zweitwenigsten Punkte — aber er nimmt es wie immer mit Humor.

Der überfällige Service

RTL bietet ab sofort auch Untertitel an. Tatsächlich feierte dieser in der "Let's Dance"-Sendung am Abend Premiere, und hilft nicht nur Hörgeschädigten, sondern auch denen, die verständlicherweise Probleme haben, Jorge Gonzalez mit seinem Kauderwelsch aus Spanisch und gebrochenem Deutsch zu verstehen.

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