"Let's Dance" 2017 Giovanni Zarrella scheitert im Halbfinale

Köln · Giovanni Zarrella ist im Halbfinale der RTL-Show "Let's Dance" ausgeschieden. Nach drei Tänzen pro Paar wurde der 39-jährige Sänger zusammen mit seiner Tanzpartnerin Marta Arndt am Freitagabend vom Publikum aus dem Wettbewerb gewählt.

"Let's Dance" 2017: Hier tanzt sich Giovanni Zarrella aus der Show
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Hier tanzt sich Giovanni Zarrella aus der Show

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Foto: MG RTL D / Stefan Gregorowius

Wenn Sylvie Meis mit Superlativen um sich wirft, dann weiß man: Die Staffel von "Let's Dance" neigt sich dem Ende zu. Schöner, größer und aufregender als alles bisher Dagewesene soll diese vorletzte Show der Jubiläumsstaffel werden — "ein Halbfinale, wie Sie es noch nicht gesehen haben", beteuert sie. Wenige Augenblicke später soll sich dieses Versprechen schon erfüllen: Juror Jorge Gonzalez betritt das Studio in einem goldig-glitzernden Einteiler mit Schlitz am Oberschenkel. Während man noch überlegt, warum RTL den Kubaner immer wieder in solche Teile steckt, folgt schon der nächste Modeschocker: Joachim Llambi trägt ein gemustertes Satin-Jackett. Curvy-Model Angelina Kirsch setzt auf die gleiche Frisur wie Tanzpartner Massimo, Model: Pudel im Regen.

Der Salsa, mit dem sie die Show eröffnen, ist dann leider weniger spektakulär. "Umso länger der Tanz ging, desto schwerer wirkte es", stellt Motsi Mabuse fest, und auch Joachim Llambi will behäbige Füße gesehen haben. Im zweiten Tanz, einem dramatischen Paso Doble, läuft es ähnlich: "Du hast nicht schlecht getanzt, aber mir hat etwas Energie gefehlt", sagt Jorge. Motsi erklärt: "Das Energielevel muss natürlich höher sein", sagt auch sie. Aber: "Du hast ein bisschen mehr Einsatz gezeigt und ich fand es leicht besser als die Salsa."

Giovanni Zarrella, der als Nachrücker für Pietro Lombardi in die Sendung kam und zwischendurch seine Tanzpartnerin wechseln musste, sieht für sich ein ähnliches Szenario voraus: "Die Konkurrenz ist brutal, wir sind hier die Underdogs", sagt er über sich und Tanzpartnerin Marta. Der Quickstep geht tatsächlich etwas daneben. "Am Anfang war das großes Kino und dein Soloteil war auch klasse. Zwischendrin war es aber grenzwertig, da kam auch der buckelige Quasimodo wieder zum Vorschein", urteilt Llambi gewohnt hart. Der zweite Tanz — ebenfalls ein Paso Doble — bringt dann aber sowohl Publikum als auch Jury in Ekstase. Motsi bekommt sich gar nicht mehr ein: "Ich feier dich! Das war dein Tanz!", kreischt sie.

Jorge gerät ins Schwärmen

Und weil alle guten Dinge bekanntlich drei sind, folgt in diesem Halbfinale noch ein weiterer Paso Doble. Der wird von Sänger Gil Ofarim und Ekaterina getanzt und sorgt fast für Mord und Totschlag hinter dem Jurypult. Während Llambi krampfhaft versucht, etwas Negatives zu finden, stöhnt Motsi: "Ich kriege leichte Kopfschmerzen. Das war unfassbar!" Auch Jorge ist begeistert und ein bisschen lüstern: "Deine Gestik, deine starken Arme, deine Körperhaltung…Du bist ein richtiger Torrero!" Vorsorglich warnt Daniel Hartwich deshalb vor dem zweiten Tanz des Paares: "Liebe Zuschauer, wenn Ihre Kinder noch nicht aufgeklärt sind, dann ist jetzt der passende Zeitpunkt." Eine gute Idee, denn Jorge ist immer noch hin und weg: "Die Atmosphäre zwischen euch beiden ist so lecker. Ich fühle mich eingeladen, zu euch zu tanzen." Bevor das Kopfkino starten kann, streiten sich Motsi und Llambi aber Gott sei Dank wieder, und die Gedanken kehren in jugendfreie Gefilde zurück.

Dass es diesmal um den Einzug ins Finale geht, wird spätestens beim ersten Auftritt von Vanessa Mai klar. Bereits seit der ersten Folge wurden sie und Partner Christian als Favoriten gefeiert. Viel Druck auf den Schultern der Schlagersängerin — und das verbaut ihr diesmal die Rumba. Motsi kritisiert die verkrampfte Atmosphäre, Llambi die missratene Fußarbeit, und Vanessa weint bittere Tränen. Die sind beim zweiten Tanz aber schon wieder vergessen: Mit todernster Tango-Mine zeigt sie, wieso sie so hoch gehandelt wurde. "Wenn die Queen tanzt, dann tanzt die Queen", konstatiert Motsi.

"Man könnte das auch Tanzfolter nennen"

Richtig spannend wird der Abend erst, als es zum dritten Tanz kommt. Den haben sich die Paare diesmal nämlich nicht selbst ausgesucht. Im "Impro Dance Extreme" bekommen sie eine Disziplin und einen Song zugelost und haben nur drei Minuten Zeit, um sich ein Kostüm auszusuchen und eine Choreografie zu entwickeln. "Man könnte das auch Tanzfolter nennen", stellt Daniel Hartwich fest. Angelina und Massimo erwischen einen Jive, Giovanni und Marta einen Wiener Walzer. Das klappt beide Male überraschend gut — und das, obwohl Giovanni zugeben muss, dass er nicht mehr alle Schritte der einzelnen Tänze beherrscht. Auch Gil und Ekaterina haben Bammel vor dem Impro Dance. Die Vorbereitungszeit ist so knapp, dass der Sänger sich nicht einmal mehr seine Hose zumachen und die Schuhe binden kann. Vielleicht gebe es dafür ja Extrapunkte bei Jorge, vermutet Daniel. Der gerät auch tatsächlich ins Schwärmen: "Deine Haltung ist so toll", seufzt er nach der Slowfox-Impro.

Vanessa und Christian trifft es ganz dicke. "Welcher Tanz wäre am schlimmsten?", fragt Daniel Hartwich, und Christian antwortet wie aus der Pistole geschossen: "Die Samba." Dass ausgerechnet die dann auch auf dem letzten verbleibenden Los steht, dürfte den Machern der Sendung ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern. Mehr Drama kann man sich ja gar nicht wünschen. Die Jury entdeckt in der Performance auch tatsächlich ein paar Fehler, wertet ob der kurzen Vorbereitung aber äußerst wohlwollend.

Ihrem Weg ins Finale steht — es war fast abzusehen — auch im Zuschauervotum nichts mehr im Weg. Gil Ofarim, der sich schnell zu Vanessas ärgstem Konkurrenten mauserte, folgt ihr ebenso ungefährdet ins Finale. Am Ende scheidet Giovanni Zarrella trotz einer deutlichen Leistungssteigerung aus und die ausgelaugt wirkende Angelina Kirsch rettet sich als dritte Kandidatin in die Endrunde. Die letzte Show der zehnten Staffel "Let's Dance" soll es dann noch einmal in sich haben, schließlich kommt dann sogar Schlagerstar Helene Fischer. Und dass die Finale kann, hat man ja zuletzt im DFB-Pokalendspiel schon beobachten können.

(RPO)
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