RTL-Tanzshow "Let's Dance" Alexander Klaws ist Dancing Star 2014

Köln · Der große Favorit war schließlich auch der Gewinner: Alexander Klaws gewinnt die siebte Staffel der RTL-Show "Let's Dance" und darf sich damit nun Dancing Star 2014 nennen. In einem fulminanten Finale ließ er nie auch nur den kleinsten Zweifel daran aufkommen, dass er den Pokal gewinnen würde. Und auch die Frage, ob Sylvie Meis in der Show gemobbt wird oder nicht, wurde endlich geklärt.

Let's Dance: Alexander Klaws feiert Sieg über Tanja Szewczenko
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Alexander Klaws feiert Sieg im Finale

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Freitagabend 20.15 Uhr, RTL. Zum Finale der Tanzshow "Let's Dance" zieht der Privatsender ganz offensichtlich noch einmal alle Register. Zur Showeröffnung schießen leuchtende Feuerfontänen an das Dach des Tanzsaals. Fanfaren erklingen. Die Kamera schwenkt durch ein rythmisch klatschendes Publikum, das es schon von den Sitzplätzen gerissen hat, obwohl gegen 20.16 Uhr noch nicht einmal die Schuhspitze von Alexander Klaws zu sehen ist. Der "Dancing Dome" ist an diesem Abend "restlos ausverkauft", verkündet eine euphorische Stimme aus dem Off. Und dann bin ich als Zuschauer auch schon mittendrin, in der schillernd-überdrehten Welt von "Let's Dance".

Star dieser ganz eigenen Welt, die man lieben oder hassen kann, war am Freitagabend Alexander Klaws. Die Final-Show war seine Show - vom ersten Hüftschwung bis zur letzten Hebefigur. Seine Mitfinalistin, die ehemalige Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko, stand von Anfang an auf verlorenem Posten.

Hatte der smarte Musical-Star und Gewinner der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" schon bei seinem ersten Tanz, einem Slow Fox, Publikum und Jury auf seiner Seite, so riss er beide mit seinem zweiten und dritten Tanz endgültig von den Stühlen. Für den Charleston zur Titelmusik der Fernsehserie "Dick und Doof" hatte er schon einmal die volle Punktzahl bekommen. Das ließ sich die Jury auch im Finale nicht nehmen. Zurecht, denn das, was Alexander Klaws und seine Tanzpartnerin Isabel Edvardsson da auf das Parkett legten, war mehr als "nur" tanzen. Es war eine eigene kleine Show, mit schauspielerischen Elementen und gekonnt platzierten Slapstick-Einlagen.

Im Grunde war das Rennen um den Titel schon nach dieser grandiosen Vorführung entschieden. Trotzdem, weil es die Regeln der Show so wollten, lieferten Alexander und Isabel auch noch einen dritten überzeugenden Tanz ab. Ihr Freestyle zu einem Medley aus dem Film "Dirty Dancing" war, wie es Jurymitglied Motsi Mabuse vermutlich ausdrücken würde, eine "bomben"-sichere Sache. Die Zuschauer im Saal, die Jury und mittlerweile auch alle anderen Promi-Tänzer, die für die Finalshow extra noch einmal in versammelter Mannschaft angereist waren, waren zu diesem Zeitpunkt des Abends längst allesamt zu Alexander-Klaws-Fans geworden.

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Szewczenko und ihr Tanzpartner Willi Gabalier hatten es dagegen wirklich schwer. Denn was auch immer sie an diesem Abend leisteten, Alexander Klaws legte noch einen drauf. Bekam sie liebe Videogrüße von ihrer Familie, bekam er zusätzlich ein Grußwort von Dieter Bohlen. Gab der strenge Juror Joachim Llambi ihr neun Punkte, gab er ihm elf (was natürlich nicht gewertet wurde, zehn Punkte ist die höchstmögliche Punktzahl). Und bedankte sich Gabalier bei Tanja ganz herzlich für die schöne gemeinsame Zeit, brach Edvardsson nach dem letzten Tanz in Tränen aus und wurde von ihrem charmanten Promi-Tänzer die Stufen zur Bühne hinaufgetragen.

Kein Wunder also, dass die meisten Anrufer am Ende der Sendung die Nummer von Klaws in ihre Telefone tippten. Er hat mehr als verdient gewonnen und zeigte sich nicht nur als strahlender, sondern auch als sympathischer Sieger. Den Pokal wird er unter Umständen als "Türstopper" benutzen, wie er selbst sagte.

Und auch die in den vergangenen Wochen viel diskutierte Frage, ob Moderatorin Sylvie Meis von ihren Show-Kollegen gemobbt wird oder nicht, wurde im Finale endlich geklärt: Als Llambi ihr erklärte, er werde ihr sein neues Buch erst im Herbst schenken, weil es dann als Hörbuch erscheine und dies für sie sicher einfacher zu verstehen sei, konterte Sylvie mit den Worten: "Du mobbst mich jetzt - du warst es!" Auch wenn dieser Satz scherzhaft gemeint war - es scheint noch nicht in Stein gemeißelt zu sein, dass Meis auch im nächsten Jahr wieder "Let's Dance" moderieren wird.

Das war es nun also mit "Let's Dance" - zumindest für dieses Jahr. Ich möchte ehrlich sein: Traurig, dass es vorbei ist, bin ich nicht. Ich kann mir meine Freitagabende durchaus auch ohne die Show vorstellen. Trotzdem denke ich, dass ich auch bei der kommenden Staffel wieder einschalten werde. Denn es gibt einen Punkt, in dem "Let's Dance" anders ist als die unzähligen Casting-Sendungen und Unterhaltungsshows, die hierzulande allabendlich über die Fernsehbildschirme flackern.

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Sylvie Meis lächelt die Mobbing-Gerüchte weg

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Anders als bei vielen dieser Sendungen (ich denke zum Beispiel an das Finale der Casting-Show "Germany's Next Topmodel") gibt es neben dem Kitsch, neben der oft nervig-übertriebenenen, schillernden Show, die Feuerwerk, laute Musik, klatschende Massen und krampfhaft lustige Moderatoren braucht, noch eine zweite Seite von "Let's Dance". Dieses zweite Gesicht der Show ist geprägt von wirklich guten Tänzern, von tollen Leistungen, von echten Emotionen, die sich so nur im Tanz ausdrücken lassen.

Bei "Let's Dance" kann ich mich als Zuschauer im einen Moment über die schlechten Witze von Moderator Daniel Hartwich ärgern und im nächsten Moment eine Träne ob des ehrlich-romantischen Tanzes von Tanja Szewczenko und Willi Gablier verdrücken. Und deshalb schäme ich mich auch nicht, es zuzugeben: Ich freue mich schon auf die nächste Staffel.

(lsa)
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