RTL-Show So begeistert war die "Let's Dance"-Jury selten

Köln · Bei der dritten Live-Show von "Let's Dance" bei RTL dreht sich alles um die 1990er Jahre. Das Paar mit der schlechtesten Bewertung darf in die nächste Runde. Ein Duo setzt das Parkett buchstäblich in Flammen – von Joachim Llambi gibt es zehn Punkte.

"Let's Dance" 2017: Joachim Llambi gibt volle Punktzahl
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"Let's Dance" 2017: Bilder aus der 3. Sendung

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Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Bei der dritten Live-Show von "Let's Dance" bei RTL dreht sich alles um die 1990er Jahre. Das Paar mit der schlechtesten Bewertung darf in die nächste Runde. Ein Duo setzt das Parkett buchstäblich in Flammen — von Joachim Llambi gibt es zehn Punkte.

Die großen Strahler im Saal gehen aus, nur die Bühne und Tanzfläche sind noch erleuchtet. Flammen schießen empor. In fleckigen, zerfledderten Kleidern gleiten Musiker und Schauspieler Gil Ofarim und Profitänzerin Ekaterina Leonova über das Tanzparkett. Angst, Schmerz, Verzweiflung spricht aus der Mimik und den Bewegungen. Passend zum Motto des Abends, an dem sich alles um die 1990er Jahre dreht, spielt die Band eine Adaption des Hits "Zombie" von den Cranberries.

"Ich habe alles gespürt, den Schmerz, die Interpretation", sagt Choreograf und Juror Jorge González anschließend. Bei Ofarim und Leonova laufen Tränen die Wangen runter. "Das war für mich der beste Contemporary-Tanz, den ich hier bei 'Let's Dance' gesehen habe", sagt der Juror. Sein Kollege Joachim Llambi, ehemaliger Profi-Tänzer und bekannt als starker Kritiker in der Jury, zeigt sich ebenfalls begeistert von der Darbietung. "Man möchte klatschen, aber denkt: 'ich störe dann'", sagt Tänzerin und Jurymitglied Motsi Mabuse. Mit 30 Punkten in der Gesamtwertung — zum zweiten Mal in Folge - gelten Ofarim und Leonova weiterhin als Favoriten.

Die dritte Live-Show der RTL-Tanzsendung "Let's Dance" steht ganz im Zeichen des Zeitalters von Tattoobändchen, Sammelschnullern, Techno, Grunge und Rock. Rockig ist auch das Lied von Leichtathlet Heinrich Popow und Tänzerin Kathrin Menzinger: Mit einer Choreographie zum Radiohead-Song "Creep" begeistert das Paar die Jury. In der vorherigen Folge rührte Popows Auftritt besonders Mabuse sehr. Als Popow neun Jahre alt war, diagnostizierten die Ärzte in seiner linken Wade einen Tumor, woraufhin sein Bein amputiert werden musste. Doch mit einer Prothese macht er im Tanz den meisten Mitstreitern in der Show große Konkurrenz.

Während González sichtlich gerührt sagt: "Mein Gesamteindruck ist klasse", sagt auch Llambi anerkennend: "Es war eine innige Begegnung zwischen euch, wo keiner weggeguckt hat." Mit einer Gesamtwertung von 25 Punkten reiht sich auch das Duo Popow-Menzinger in den oberen Rängen der Wertung ein.

Bastiaan Ragas und Sarah Latton müssen die Show verlassen. Der Sänger und die Tänzerin starten mit einer Salsa in die dritte "Let's Dance"-Live-Show. Doch obwohl die Bewertung nicht am schlechtesten ausfällt, reicht es nicht: Die Anrufer vor den Bildschirmen scheinen nicht überzeugt. Llambis Fazit nach dem Auftritt: "Du hast stark angefangen und stark nachgelassen."

Die ehemalige Eisschnellläuferin Anni Friesinger-Postma und ihr Tanzpartner Erich Klann holen mit ihrer Cha-Cha-Cha-Vorstellung bloß neun Punkte bei der Jury — Ragas und Latton immerhin 16 Punkte. Doch das Votum der Anrufer in der Show ist ausschlaggebend für die Entscheidung. Friesinger-Postma und Klann bleiben in der Show, trotz der schlechtesten Bewertung des Abends. Der Tanz des Paares überzeugt nicht wirklich — zu steif, zu kontrolliert, findet die Jury. "Da sieht man doch, dass die beim Tanzen von Tuten und Blasen keine Ahnung haben", sagt Llambi. Worauf Hartwich — zumindest im eigenen Glauben, damit Humor zu beweisen — erwidert: "Na ja, Tuten und Blasen beim Tanzen ...".

Einen argentinischen Klassiker meistern hingegen Model Ann-Kathrin Brömmel und Tanzprofi Sergiu Luca: Selbst Llambi hat nur wenig Anmerkungen parat und lobt den Tango des Duos in hohem Maße. Brömmel begeistert auch optisch: Ein rotes Kleid auf fließendem Stoff mit offenem Rücken, eine rote Blume im Haar. Joachim Llambi sieht das klassische Bild des Tangopaares aus Südamerika hervorragend umgesetzt: "Wenn man sich die besten Tango-Paare Argentiniens anschaut, sind da immer machohafte Männer und eine erotische Frau."

Die Performance von Schlagersängerin Vanessa Mai und Profitänzer Christian Polanc begeistert die Jury nur teilweise. Zwar findet Mabuse: "Du bist so eine brillante Tänzerin, mehr davon!" Aber während auch González für den ungewöhnlich interpretierten, ruhigen Walzer lobende Worte findet: "Du schaffst es immer, so eine erotische Stimmung reinzubringen, selbst in einen langsamen Walzer", ist genau dies Anlass für Kritik in Llambis Wertung: "Das war mir an manchen Stellen doch zu hart für einen Walzer."

(juz)
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