Ina Müller "Locker machen und hoch die Tassen"

Die Moderatorin holt sich Gäste in die Kneipe und macht damit Quote im Fernsehen. Mit "Inas Nacht" geht sie ins zehnte Jahr.

Rust/Hamburg (dpa) Die TV-Moderatorin und Sängerin Ina Müller startet in ein Jubiläum: Mit ihrer Fernsehsendung "Inas Nacht" geht sie ins zehnte Jahr, demnächst produziert sie die 100. Folge. Die Talkshow aus einer Hamburger Kneipe läuft seit 2007 im NDR Fernsehen, seit 2009 auch im Ersten. Die neue Staffel wird bald gedreht. Zuvor holt sich Müller einen Preis ab: Als "Medienfrau des Jahres" erhält sie einen Radio-Regenbogen-Award. Die 50-Jährige nimmt die undotierte Auszeichnung des privaten Radiosenders am Freitag bei der Preisverleihung in Rust entgegen.

"Inas Nacht" geht ins zehnte Jahr, Sie hatten in "Ihrer Kneipe" schon viele Gäste. Gehen Ihnen diese nicht langsam aus?

Müller Wir zeichnen demnächst unsere 100. Sendung auf. Ich hatte also schon 200 Gäste bei mir auf'm Tresen. Das ist ganz schön viel. Es gibt aber immer noch viele tolle Gäste. Und ich verspreche, dass ich Schluss mache, sobald Schäfer Heinrich von "Bauer sucht Frau" zu mir in die Bank rutscht.

Zuschauer loben, dass es Ihnen gelingt, den Gästen Neues zu entlocken. Was ist das Erfolgsrezept?

Müller Ich glaube, es hilft, wenn man sich nicht nur auf die Gäste vorbereitet, sondern sich dafür interessiert, was sie zu erzählen haben - und das kombiniert mit Bier und schummerigem Licht. Und wenn mich dann etwas nicht interessiert, dann falle ich dem Gast ins Wort und frage weiter, bis etwas kommt, was mich wieder interessiert und vielleicht nicht jeder wusste.

In anderen Sendungen wird kritisiert, wenn vor der Kamera Alkohol getrunken oder geraucht wird. Bei Ihnen gehört das dazu. Keine Angst vor dem Jugendschutz?

Müller Wenn ich sehe, was sich Jugendliche schon am Nachmittag im Fernsehen oder generell im Internet angucken können, da wäre es ja fast albern, sich über meine Sendung zu beschweren. Außerdem sitzen wir in einer echten Kneipe. Für wie bescheuert muss man sein Publikum halten, wenn man da jetzt Wassergläser auf den Tresen stellt.

Könnten Sie sich vorstellen, eine klassische Talkshow zu moderieren, so wie in der ARD Sandra Maischberger und Anne Will?

Müller Nein, natürlich nicht. Und ich bin mir sicher: ARD-Programmdirektor Volker Herres kann sich das noch viel weniger vorstellen.

Sie interviewen Ihre Gäste, werden als Künstlerin aber auch häufig selbst interviewt. Könnten Sie sich vorstellen, als Gast in "Inas Nacht" zu sein oder wäre Ihnen dieses Parkett zu glatt?

Müller Meine Gäste erzählen mir häufig nach der Sendung, dass sie so Angst hatten vor mir. Da bin ich dann immer ganz geschockt. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man vor mir oder vor der Sendung Angst haben kann. Locker machen und hoch die Tassen - es gibt ja fast kein leichteres Format im Fernsehen. Man muss ja nicht einmal Quizfragen beantworten, oder halbnackt mit einem Profi Salsa tanzen.

Sie würden also kommen?

Müller Ich hätte mich gern als Gast in meiner Sendung. Ich würde mir endlich mal Fragen stellen, die ich noch nicht kenne und natürlich am Schluss ein Duett mit mir singen.

JÜRGEN RUF STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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