Köln Mockridge Favorit bei Comedypreis

Köln · Der Comedian ist bei der Verleihung heute in Köln dreimal nominiert. Es moderiert Chris Tall.

Deutschland sucht den Super-Spaßvogel: Vor 20 Jahren wurde in Köln zum ersten Mal der Deutsche Comedypreis verliehen, heute ist es wieder so weit - die begehrte Trophäe für die witzigsten Unterhaltungskünstler wird in insgesamt zwölf Kategorien vergeben. Zu den Favoriten gehört diesmal der junge Überflieger Luke Mockridge, der gleich in drei Sparten nominiert ist. Prominente Namen auf der Liste der Nominierten sind außerdem Olli Dittrich (für "Olli Dittrichs TV-Zyklus") und Christian Ulmen für seine Serie "Jerks". Moderiert wird die Ulk-Gala vom 26-jährigen Comedian Chris Tall.

Publikumsliebling Luke Mockridge könnte diesmal mit dem Preis als bester Komiker nach Hause gehen, den er im Vorjahr Dieter Nuhr überlassen musste. Seine Konkurrenten sind diesmal Carolin Kebekus, Sascha Grammel, Olaf Schubert und Torsten Sträter. Mockridge ist mit "Luke! Die Woche und ich" (Sat.1) auch für die beste Comedy-Show nominiert - ebenso wie "Genial daneben" (Sat.1), "PussyTerror TV" (ARD), "Sträters Männerhaushalt" (WDR) und "Die Bülent Ceylan Show" (RTL). In der Kategorie bestes TV-Soloprogramm tritt der 28-jährige Mockridge mit "I'm lucky - I'm Luke" gegen Sascha Grammel und Paul Panzer an.

Die Geschichte des Comedypreises ist eine Chronik des deutschen Witzes seit 1997 - mit Schwerpunkt Fernsehen. Namen wie Verona Feldbusch (2000 für die komischste Werbung geehrt) oder Enissa Amani (war 2016 nominiert, ging aber leer aus) kamen und gingen, andere konnten sich etablieren: Anke Engelke (14 Auszeichnungen) und Mario Barth (zehn Siege) bekamen die meisten Preise, Bastian Pastewka wurde sage und schreibe 19 Mal nominiert. Stefan Raab erhielt 2015 den Ehrenpreis und wurde von den Juroren damit in eine Reihe mit Fernsehikonen wie Rudi Carrell, Otto Waalkes oder Loriot gestellt. 2016 ging der Preis für die beste Innovation an die Sitcom "Familie Braun" (ZDF), die sich auf humorvolle Weise mit dem Thema Neonazis auseinandersetzte - TV-Humor als Spiegel der Zeit.

Als der Comedypreis 1997 zum ersten Mal verliehen wurde, herrschte noch eine andere TV-Ära. Die öffentlich-rechtlichen Anbieter galten als bieder, die Privatsender schienen die Innovationskraft für sich gepachtet zu haben und machten die Ehrungen fast unter sich aus: Ihre Sendungen wie "Ladykracher", "Ritas Welt" oder "Bullyparade" sahnten ab. Inzwischen ist die Dominanz der Privaten Geschichte: 2016 hatten die öffentlich-rechtlichen Sender die Nase vorn, 2017 sind in der Sparte "Beste Satireshow", die für relevante Unterhaltung steht, "Die Matthias Richling Show" (SWR), die "heuteshow" (ZDF) und "Mann, Sieber" (ZDF) nominiert. Ein Privatsender ist nicht dabei.

Wer in den insgesamt zwölf Kategorien gewinnt, entscheidet eine Jury um den Komiker Johann König, zu der unter anderem Autor Ralf Husmann ("Stromberg") gehört.

Verleihung des Comedypreises, Fr. (Aufzeichnung), RTL, 20.15 Uhr

(RP)
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