Nelson Müller testet Fast-Food McDonald's schlägt Burger King mit 5:3

Wo schmeckt es besser? Bei McDonald's oder Burger King? Wer liegt beim Preis vorne und wer in Sachen Fairness? Für das ZDF hat Sternekoch Nelson Müller den Fast-Food-Test gemacht. Am Ende konnte nur ein Unternehmen in den entscheidenden Kategorien punkten.

Burger King: Bei diesen Filialen war Ergün Yildiz Franchisenehmer
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Foto: dpa, fg vbm lre

Deutschlands Fast-Food-Liebhaber teilen sich in zwei Lager: McDonald's oder Burger King. Fast jeder hat seinen Favoriten. Wer tatsächlich vorne liegt, hat Sternekoch Nelson Müller für eine ZDF-Reihe anhand der Kategorien Geschmack, Fairness, Gesundheit, Service, Fleischqualität, Transparenz und den Preis ermittelt.

Schnell wird klar: Schon wieder ist es das Unternehmen Burger King, das in einer TV-Reportage das Nachsehen hat. Und schon wieder ist es der umstrittene Franchise-Nehmer Ergün Yildiz, der in den Fokus der Berichterstattung gerät.

Nachdem in der vergangenen Woche die RTL-Sendung " Team Wallraff - Reporter Undercover" über Missstände in Restaurants des Franchise-Nehmers berichtet hatte, war es jetzt Sternekoch Nelson Müller, der dem Inhaber von insgesamt 90 Filialen auf die Schliche kam

Es ist der Punkt Fairness, der Yildiz erneut zum Verhängnis wird. Ein anonymisierter Mitarbeiter spricht von Verleumdungen, Druck, mangelden Pausen, unbezahlte Überstunden und schweren Missständen in Sachen Hygiene. Rückendeckung erhält der Mitarbeiter von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Auch hier kennt man Ergün Yildiz. Gegenüber dem ZDF äußert sich der Unternehmer nicht zu den Vorwürfen

Am Montag wurde jedoch bekannt, dass Yildiz vom Posten des Geschäftsführers entlassen wurde. Außerdem soll in den nächsten Tagen ein neuer kaufmännischer Leiter ernannt werden, teilte die Burger King Beteiligungs GmbH am Montag in München mit.

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Nachholbedarf in Sachen Transparenz

Nelson Müller will es wissen und besucht Filialen beider Unternehmen. Während der Sternekoch bei McDonald's selbst einen Burger bauen darf, ist die Küche bei Burger King für ihn tabu. Müller darf nur das sehen, was der Kunde sonst auch sieht. Wie die Burger entstehen oder wie frisch die Zutaten sind, erfährt der Müller nicht. Weitere Unterschiede gibt es in Angaben zu Inhaltsstoffen: Während McDonald's alle Inhaltsstoffe der einzelnen Produkte auflistet, hält sich Burger King nur an die Mindestanforderung. "Ich möchte wissen, was in meinem Essen steckt und wo die Lebensmittel herkommen", sagt Nelson Müller. Der Punkt für Transparenz geht an McDonald's.

Burger King punktet beim Preis

Wo gibt es mehr fürs Geld? Testesser kaufen sechs Menus, aber ein klarer Sieger ist auf Anhieb nicht auszumachen. Die Waage muss her. Sternekoch Nelson Müller stellt fest: Der Royal TS wiegt 235 Gramm, der vergleichbare Whopper 275 Gramm. Er ist damit rund 20 Prozent schwerer. Das macht einen Grundpreis von 71 Cent pro 100 Gramm bei Burger King und 78 Cent pro 100 Gramm bei McDonald's. Punkt für Burger King.

Keine Punkte in der Kategorie Gesundheit

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Foto: afp, SAUL LOEB

Dass Pommes, Burger und Shakes ungesund sind, ist keine Neuigkeit. Dass die Produkte aber gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, vielleicht schon. Die Pommes sind bei beiden Anbietern nahezu frei von krebserregenden Acrylamiden, die Burger enthalten kaum sogenannte PAK's (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe). Das sind Stoffe, die das Erbgut schädigen können. In den Getränke-Proben steckt das Problem: hier weisen Labortests den Stoff Gadolinium nach. Ein Mittel, dass beispielsweise in Kontrastmitteln enthalten ist. Die Ursache ist das Leitungswasser. Die Softdrinks werden in den Fast-Food-Filialen mit eben diesem selbst gemischt. Dennoch sind Medikamentenrückstände unter Umständen gefährlich. Hier punktet keines der Unternehmen.

Unentschieden bei der Fleischqualität

Fleischpatties für Burger beider Unternehmen werden ins Labor geschickt. Die erste beruhigende Nachricht: in den Burgern beider Fast-Food-Ketten wird ausschließlich Rindfleisch verarbeitet. Bei McDonald's stammt es zu 94 Prozent aus Deutschland, bei Burger King sind es 80 Prozent. Und in beiden Fällen stammt das Fleisch von ausgedienten Milchkühen. Das Fleisch gilt als zäher oder ausgelaugter, kostet aber ein Drittel weniger, als Fleisch von Jungbullen. Auch in Sachen Service gibt es keine nennenswerten Unterschiede und in der - sehr subjektiven - Kategorie Geschmack liegt McDonald's ganz leicht vorne.

Am Ende steht es 5:3 für McDonald's. Die Fast-Food-Kette ist der Gesamtsieger.

(apd)
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