Frankfurt Mit dem Hund auf Sinnsuche

Frankfurt · Die letzten Worte seiner sterbenden Frau versetzen einen frisch pensionierten Vater in Aufregung.

Uli führt bis zum Tag der Pensionierung ein beneidenswertes Leben. Doch statt nach seinem letzten Arbeitstag nach Hause zu gehen, wo ihn seine Frau und ein festliches Abendessen erwarten, feiert der Berliner Flugkapitän ausgiebig mit den Kollegen. Spät nachts angekommen, vernimmt er gerade noch die letzten Worte seiner sterbenden Frau: "Eins ist nicht von dir." Damit stürzt sie ihn in unabsehbare Schwierigkeiten.

Michael Gwisdek spielt die Rolle des frisch pensionierten Piloten mit sichtlicher Begeisterung. Dass er die nötige Leichtigkeit dazu mitbringt, bewies er schon in dem populären Film "Die letzten Millionen", in dem sechs alte Menschen in einem Seniorenheim den Lotto-Jackpot knackten. Auch der neue Film befasst sich mit einer zugleich komischen und tragischen Situation. Von einem Tag auf den anderen nicht mehr gebraucht zu werden, ist neu für den einst umschwärmten Piloten. Seine drei Kinder sind inzwischen erwachsen. In dem leeren Haus vermisst er seine Frau Heide (Barbara Schöne) schmerzlich. Manchmal erscheint sie ihm und gibt Tipps, wie er sein Leben in den Griff bekommen könnte. Doch Uli will nur wissen, welches seiner Kinder von einem anderen Mann ist.

Er besorgt sich DNA-Wattestäbchen für die Vaterschaftstests und besucht reihum seine ahnungslosen Kinder. Das Elend fängt schon zu Hause an: Hund Walter kann sein neues Vollzeit-Herrchen nicht leiden. Alleine bleiben kann der Hund aber auch nicht, und so machen sich Uli und Walter auf den Weg nach Hamburg, Hannover und Kassel. Der Hund wird auf den langen Fahrten zum einzigen Gesprächspartner. Die Kinder misstrauen dem plötzlichen Interesse ihres Vaters. Sie haben eigene Probleme. Langsam setzt sich bei Uli die Erkenntnis durch, dass er die Situation nur verschlimmert und sich schnell etwas einfallen lassen muss, um ihnen zu helfen.

Der Film ist ein bisschen zu leicht geraten. Die Sterbeszene am Anfang wirkt gefühllos. Doch bei den Eifersuchtsgeschichten, die schon am offenen Grab beginnen, zeigt sich, was der Film drauf hat. Das macht ihn - trotz der meist wenig witzigen Dialoge - zu einer durchaus empfehlenswerten Unterhaltung.

"Eins ist nicht von dir", ARD, Fr., 20.15 Uhr

(kna)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort