Finale von “The Voice of Germany“ Nick Howard hat die beste Stimme

Düsseldorf · Nick Howard ist die neue Stimme Deutschlands. Der 30-Jährige gewann mit seiner außergewöhnlichen Stimme, viel Charme und englischem Akzent. Das Finale selbst war dagegen ernüchternd. Altbekannte Lieder und lange Werbeblöcke – die Show konnte sich nicht von den vorherigen abheben. Immerhin sorgten aber überraschend viele Weltstars für ein wenig Abwechslung.

"Voice of Germany" - das Finale 2012
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Nick Howard ist die neue Stimme Deutschlands. Der 30-Jährige gewann mit seiner außergewöhnlichen Stimme, viel Charme und englischem Akzent. Das Finale selbst war dagegen ernüchternd. Altbekannte Lieder und lange Werbeblöcke — die Show konnte sich nicht von den vorherigen abheben. Immerhin sorgten aber überraschend viele Weltstars für ein wenig Abwechslung.

Man konnte es schon fast erahnen. Denn Nick Howard ist nicht nur ein smarter Kerl, sondern er kann auch noch gut singen; hat einfach eine unverwechselbare Stimme. Seine Kontrahenten steckte er nun im Finale locker in die Tasche.

Mit über 41 Prozent der Zuschauerstimmen schaffte er es jetzt berechtigt aufs Siegertreppchen. Oder etwa doch nicht? Immerhin ist jetzt ein Engländer die neue "Voice of Germany". Stören tut das aber nicht wirklich. Von Anfang an schon war der bühnenerfahrene Sänger Favorit fürs Finale. Um eine Musik-Karriere fernab der Castingshow muss man sich also bei Howard keine Sorgen machen.

Und dieses Mal legte er sich wieder eine Strategie zurecht, die ihn schon einige Male zuvor eine Runde weiter führte. Er sang einfach das, was er am besten kann: gefühlvolle, emotionale Lieder. So machte er sich mit seinem eigenem Song "unbreakable", sang mit Coach Rea und einer Ansammlung aus Chorleuten, Geigen- und Cellospielern pompös und übertrumpfte alles noch einmal in seinem letzten Auftritt.

Das Duett mit R&B-Sängerin Emeli Sandé zum Song "Read all about it" war so emotional und authentisch, dass es Feuerwerk und sonstige Effekte nicht mehr gebraucht hätte. Gänsehaut hatte man von Anfang an.

Wie schlugen sich die anderen Finalisten? Die mussten sich nicht hinter Nick Howard verstecken. Isabell Schmidt — am Anfang der Staffel noch unauffällig, schüchtern — fegte nun mit viel Power und Selbstbewusstsein über die Bühne und machte Nick Howard ernsthaft Konkurrenz. Am Ende reichte es für die 23-Jährige leider nur für den zweiten Platz (28,86 Prozent).

Michael Lane zeigte, dass er sich auch bewegen kann und nicht immer nur so dastehen muss, als ob "der Bus gerade weg ist". So zumindest kritisierten noch zu Anfang die Cowboys von BossHoss. Aufregung zeigte Michael nach einem Ständchen für seine Liebste dann nur noch, als er dieser einen Heiratsantrag machte. Rührend. Doch wie heißt es so schön: Glück in der Liebe, Pech im Spiel. Michael landete mit 22,20 Prozent auf dem dritten Platz.

Und der erfahrene Sänger James Borges ließ sich wieder von einer Big Band umhüllen und hätte mit seiner Stimme mit dem gewissen Extra mehr als nur einen weit abgeschlagenen, vierten Platz (7,86 Prozent) verdient.

Was sagte die Jury? So freundlich wie dieses Mal gaben sich die Juroren noch nie. Alle in Anzug gehüllt waren sie kein bisschen kratzbürstig. Noch im Halbfinale gingen ihnen die Kandidaten der Konkurrenz entweder "auf den Sack" (Nena über James Borges und Rob Fowler) oder hatten einfach "eh keine Chance auf einen Sieg".

Im Finale war dann alles Friede und Freude. Die Kandidaten fanden sie alle toll und gelobt wurde, was der Eierkuchen hergab. Dabei waren doch die kleinen Auseinandersetzungen und Neckereien immer wieder einen Lacher wert gewesen. Vor allem Rea kann sich jetzt über den Sieg seines Kandidaten besonders freuen. Der Coach wurde immer wieder von den Vorjahressiegern BossHoss verspottet — noch im Halbfinale wegen seiner Kandidaten-Auswahl.

Hat sich das Einschalten gelohnt? Aber auch so konnte die finale Show nicht ganz überzeugen. Sicher, die Kandidaten waren gesanglich top, sangen fehlerfrei und der Zuschauer wurde während der gesamten Staffel nicht unnötig mit Familiendramen und Kindheitstraumata der Sänger genervt. Dazu waren dann die langen Werbeblöcke gut.

Doch das Finale konnte sich nicht von den anderen Shows abheben. Glich eher dem Halbfinale, da die Kandidaten erneut — und wie schon eine Woche zuvor — ihre eigenen Lieder sangen. Keine Überraschung. Nichts Neues.

Das Spektakulärste waren die Auftritte, die die Kandidaten zusammen mit Weltstars hatten. Die Show angelte sich Größen wie Nelly Furtado, Emeli Sandé, Birdy, Liona Lewis und auch Robbie Williams. Immerhin: Die gemeinsamen Songs wurden der Knaller.

(csr)
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