Mit Tiefflügen kommt die Kamera faszinierend nah heran an das Wintersportparadies Sauerland, an die Wildpferde in Dülmen und an das wiederaufgebaute Schloss Burg in Solingen. Computeranimationen machen sichtbar, wie die Römer ihre Siedlungen angelegt haben. So wird in der Eifel das einstige Römerdorf bei Nettersheim digital nachgebaut. Dass sich diese Bauweise entscheidend auf das Leben der Menschen ausgewirkt hat und bis heute eine Rolle spielt, ist auch in der Römerstadt Zülpich zu sehen. Dort verläuft die Hauptverkehrsachse noch wie in der Zeit vor mehr als 2000 Jahren. Der erste Teil "Von Dörfern zu Städten" fasst die Bauweise großer Zentren wie Köln, Aachen und dem Ruhrgebiet zusammen.

Mit dem Hubschrauber-Kamerasystem Cineflex sind die Regisseure Harry Flöter und Jörg Siepmann sowie der Autor Rüdiger Heimlich nahe an die Spitzen des Kölner Doms herangekommen. Dem Team sind aufschlussreiche Aufnahmen gelungen, die zeigen, welche mittelalterlichen Wälle heute als Grüngürtel genutzt werden und wie Schneisen für Eisenbahnlinien und Stadtautobahnen geschlagen wurden. Dazwischen sind immer wieder historische Aufnahmen zu sehen, die Umbau und Ausbau der urbanen Knotenpunkte veranschaulichen. Auch wenn im Zweiten Weltkrieg große Teile zerstört wurden, stehen heute noch Gebäude auf den antiken Fundamenten.

"NRW von oben" ist eine vierteilige Dokumentation. Der zweite Teil "Wie wir wurden, was wir sind" beschäftigt sich mit den zentralen Elementen der Kulturgeschichte NRWs. Beeindruckend wie schockierend sind die Bilder von der Rodung des Hambacher Forsts für die gigantischen Bagger im Braunkohletagebau Hambach.

"NRW von oben - Von Dörfern zu Städten", WDR, 20.15 Uhr