Köln Nur jeder Zweite guckt noch Fernsehen

Köln · 40 deutsche TV-Sender feiern heute und morgen in Köln eine gigantische Verkaufsshow für die Werbeindustrie. Es geht um Einnahmen von jährlich mehr als 4,5 Milliarden Euro für TV-Reklame. Bei den "Screen Force Days" bekommen 2000 Fachbesucher die Programme der kommenden Saison präsentiert, damit sie auch künftig fleißig Werbung schalten.

Aber während die Werbepreise immer teurer werden, gehen die Einschaltquoten im Fernsehen immer mehr zurück. So haben die drei großen Privatsender - RTL, ProSieben und Sat.1 - im Jahr 2016 bei der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer, die früher das Maß aller Dinge für die werbetreibende Industrie sein sollte, gemeinsam einen Marktanteil von 31,9 Prozent erreicht. Noch 2011 lag dieser Wert bei 40,7 Prozent. Allerdings werden die Verluste teilweise durch neue Spartenkanäle aus den Senderfamilien wieder aufgefangen.

Aber inzwischen schauen nur noch etwas mehr als die Hälfte aller Zuschauer die großen acht Vollprogramme. "Wir sehen es seit Jahren sehr kritisch, dass die Nettoreichweiten sinken und wir immer mehr Geld ausgeben müssen, um das gleiche Publikum wie früher zu erreichen", kritisiert Uwe Storch, Vize-Vorsitzender der Organisation Werbetreibende im Markenverband (OWM). Die Privatsender entgegnen, das Fernsehen sei das beliebteste und meistgenutzte Medium in der Zuschauergruppe ab 14 Jahren.

(dpa)
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