Schönheit, Krebs und die Hormone Petra Gerster erzählt aus ihrem Leben

Düsseldorf (RPO). Petra Gerster, Nachrichtenmoderatorin beim ZDF, hat in den letzten Tagen einiges aus ihrer Vergangenheit wissen lassen. Sie hat eine heimliche Schönheitsoperation hinter sich, kämpfte gegen Krebs und empfindet die Wechseljahre als Tragödie für jede Frau.

All das bekennt die Moderatorin in ihrer Autobiografie "Reifeprüfung". Sie selbst hat sich ihrem Bekenntnis nach Schlupflieder entfernen lassen. Für Prominente sei das Älterwerden besonders belastend, weil man ständig von anderen beurteilt werde, meint Gerster. Speziell, wenn es in der Öffentlichkeit ums Thema "Lifting" gehe, seien "viel Lüge, viel Heimlichtuerei, viel Verklemmtheit und viel zudringliche Neugier" im Spiel.

"Nein", stellt Gerster in ihrer Biografie klar, "ich habe moralisch nichts einzuwenden gegen Schönheitsoperationen, ebenso wenig wie gegen Schminke und schicke Kleider. Warum sollte man Falten haben wollen, wenn es ohne geht? Muss denn der Zahn der Zeit sichtbar an allen nagen? Muss denn Gerechtigkeit herrschen nach dem Motto: Dem Alter haben sich gefälligst alle zu stellen? Nein!"

Gegen die Zeichen der Zeit kämpft Petra Gerster auch mit Hormonen. Die Wechseljahre seien für alle Frauen eine Tragödie meint sie, denn: "Das ewig spannende, immer erotisch knisternde Spiel zwischen Mann und Frau ist aus. Vorbei. Die Männer interessieren sich nicht mehr für uns."

Sie selbst nehme seit zwei Jahren schwach dosierte Hormonpräparate, und es gehe ihr damit gut. Sie wolle die Mittel trotzdem in nährerer Zukunft wieder absetzen.

Petra Gersters Krebserkrankung brach laut ihrer Biografie in ihr Leben ein, als es ihr gerade besonders gut ging: "Ich stand in meinem dreißigsten Jahr, hatte gerade geheiratet, war beim WDR im dritten Fernsehprogramm gelandet und fühlte mich auf dem Gipfel meines persönlichen Glücks, dem Gipfel meines Lebens überhaupt."

Bei Gerster wurde in dieser Zeit ein rasch wachsender Riesenzellentumor an der Brustwirbelsäule diagnostiziert. Im Buch beschreibt Gerster, wie sie aus einer Operation erwacht und zu Ersticken glaubt.

Inzwischen betrachtet Gerster sich als vollständig geheilt. Allerdings war der Krebs neun Jahre nach ihrer ersten Erkrankung noch einmal wiedergekommen.

"Seltsamerweise habe ich mich eines nie gefragt: "Warum ich?" Die Frage erschien mir sinnlos und dumm", beschreibt Gerster ihre Gefühle: "Weil der Anspruch, ein gutes Leben ohne Unglück, Krankheit und Verlust führen zu wollen, ein maßloser ist. Weil keiner ein Abonnement aufs Glücklichsein besitzt. Ich hatte vielmehr das irreale Gefühl, von einer höheren Macht auf die Schattenseite des Lebens katapultiert zu werden."

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