Bruder will Ausstrahlung verhindern Ärger um neue Dokumentation über Prinzessin Diana

London · Der Bruder der vor 20 Jahren verunglückten Prinzessin Diana hat einen britischen TV-Sender aufgefordert, eine Doku über seine Schwester nicht zu zeigen. Sie enthalte brisante Aussagen, die vor allem auf Harry und William verstörend wirken könnten, zitieren ihn britische Medien.

Familienglück aus Lady Dianas Fotoalbum
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Foto: dpa

Die Dokumentation "Diana: In her own words" (auf Deutsch: "Diana: In ihren eigenen Worten") enthält Videoaufnahmen von Gesprächen, die Diana zusammen mit ihrem Stimmtrainer Peter Settelen in den Jahren 1992 und 1993 aufgezeichnet hatte. Darin äußerte sich die Prinzessin über ihr Liebesleben mit Charles und dessen außereheliche Beziehung mit seiner späteren Frau Camilla Parker Bowles. Channel 4 will den Beitrag wie geplant am nächsten Sonntag senden.

In den USA waren schon vor 13 Jahren Auszüge der Gespräche veröffentlicht worden. Sehr viele Aussagen, die jetzt erstmals im britischen Fernsehen gezeigt werden, sind somit bekannt.

Diana bezeichnet in der neuen Doku Medien zufolge ihre Hochzeit mit Charles als den "schlimmsten Tag ihres Lebens". Vor der Trauung hätten sie und der Thronfolger sich nur 13 Mal getroffen. Ihre spätere sexuelle Beziehung solle sich nur auf das strikte Minimum beschränkt haben.

Zudem habe Charles darauf bestanden, Camilla als Geliebte zu halten, indem er gesagt haben soll: "Ich weigere mich, der einzige Prinz von Wales zu sein, der keine Geliebte hat." Von den Royals habe sie keine Hilfe bei ihren Eheproblemen bekommen. Als sie die Königin um Rat fragte, habe diese nur geantwortet: "Ich weiß nicht, was du tun sollst."

Auch über eine Liebschaft mit einem Leibwächter lässt sich die Prinzessin ausführlich aus. Dieser kam 1987 bei einem Motorradunfall ums Leben. Lady Di starb zehn Jahre später, am 31. August 1997, bei einem Unfall in Paris.

Channel 4 bestätigte, dass er von Charles Spencer wegen der Dokumentation kontaktiert worden war. Zu seiner Verteidigung wies der Sender auf den "historischen" Charakter des Films hin.

Bereits 2004 hatte der US-Sender NBC nach jahrelangem Rechtsstreit die Videoaufnahmen gezeigt, und auf Internetplattformen wie Youtube sind sie dauerhaft verfügbar. Im britischen Fernsehen war die Dokumentation bisher jedoch noch nie zu sehen.

Dass sie nun von einem großen britischen Sender gezeigt wird, verärgert viele, die Lady Di nahe standen. Eine ihrer engsten Freundinnen, Rosa Mockton, bezeichnete das Projekt als "ekelhaft". Die Aussagen könnten vor allem Dianas Söhnen William und Harry "Schmerzen" zufügen, sagte sie der "Daily Mail".

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Erst vor etwa einer Woche hatten die beiden Prinzen über ihr letztes Gespräch mit ihrer Mutter berichtet. Auch heute noch tue es ihnen leid, damals nicht länger mit Diana gesprochen zu haben, sagten sie in einer Dokumentation des britischen Senders ITV.

Um ihre Mutter zum 20. Todestag zu ehren, haben William und Harry kürzlich ein Spendenkomitee einberufen. Es soll Geld für eine Diana-Statue vor dem Kensington-Palast in London sammeln.

(dpa)
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