"Promi Big Brother" 2015 Ex-Knacki als Streitschlichter, Ex-Tennispieler mit Heulkrampf

Düsseldorf · Big Point für die Fernsehmacher von Sat 1. In der Semi-Promi-Kasernierungs-Show hat endlich der lang ersehnte Lagerkoller eingesetzt. Besonders einen Bewohner traf es hart.

Menowin Fröhlich wollte doch einfach nur alles richtig machen. Daniel Köllerer war gerade eben mit Dauer-Heulsuse Nina Kristin aneinandergeraten, da fand sich der Ex-Knacki mit Goldkehle plötzlich in einer lautstarken Diskussion mit dem ausgemusterten Tenniscrack wieder. Dabei hatte er nur versucht zu schlichten, weil Daniel sich eindeutig im Ton vergriffen hatte.

Auslöser für den Streit: Nina Kristin hatte gesagt, dass sie nicht genau wisse, ob sie sich bei der anstehenden Challenge voll reinhängen werde — eigentlich eine Nichtigkeit, sollte man meinen. Doch nach ein paar Tagen Promi Big Brother ging das Kalkül der Fernsehmacher endlich auf. Die vielen Stunden auf engem Raum, der wenige Schlaf und das schlechte Essen zeigten Wirkung. Der Lagerkoller setzte ein und vernebelte dem Tennisprofi offensichtlich das Hirn. Köllerer rastete nach Ninas Eröffnung regelrecht aus und verjagte sie mit dem Hinweis, sie solle sich doch nach zwei Tagen endlich einmal waschen gehen. Menowin sprang dazwischen und wurde so unfreiwillig Blitzableiter für Köllerers Zorn.

Auch wenn der Armen-Bereich, in dem sich die beschriebene Szene abspielte, deutlich größeres Konfliktpotenzial bietet als der Bereich der Reichen, waren auch im Erdgeschoss die Auswirkungen der Kasernierung zu spüren. Nach seinem Wechsel nach Oben und dem Sieg in der Challenge bekam Köllerer einen Heulkrampf, weil er sich beim Speed-Scrabble einen Fehler geleistet hatte. Hintergrund: offensichtlich krankhafter Ehrgeiz, gepaart mit Übermüdung und Hunger. Die kommenden Tage dürften spannend werden.

Verlierer des Tages: Dauer-Jammerbacke Nina Kristin. Mit Sprüchen wie: "Ich werd jetzt nur noch draußen sitzen und meine Zeit hier absitzen", macht man sich keine Freunde. Selbstmitleid nervt. Nicht nur ihre Mitbewohner, sondern auch die Zuschauer. Und mit denen legt man sich besser nicht an. Ihr erklärtes Ziel ist es, sich am Freitag aus dem Haus wählen zu lassen. Doch denkt man an vergleichbare Formate, könnte sich die ganze Jammerei rächen. In der Vergangenheit haben sich Trash-TV-Zuschauer immer wieder als außergewöhnlich sadistisch entpuppt. Gut möglich also, dass Nina Kristin der geballten C-Prominenz noch länger auf die Nerven gehen darf.

Gewinner des Tages: Eindeutig Menowin Fröhlich. Der Ex-Knacki bewies mit seinem Einsatz für die sichtlich angeschlagene Nina Kristin so etwas wie Herz und Vernunft — in einem Format wie Promi Big Brother ein seltener Anblick.

Sprüche des Tages: 1. Bin ich so scheiße, oder hab ich das verdient? (Nina Kristin) 2. Schätzchen ich bin doch "low key" (Desirée Nicks Verständnis von Understatement im Bezug auf ihr Gesangstalent) 3. Ich bin gesegnet mit meiner Stimme (Nino de Angelo).

Unnötig: Wilfried Gliem beim Duschen. Mal ehrlich, der schlankeren Hälfte der Wildecker Herzbuben dabei zuzusehen, wie sie sich einseift, muss doch nun wirklich nicht sein.

Bitte mehr von Nino de Angelo mit musikalischer "Der Pate"-Untermalung. Sein Selbstgespräch mit Marlon-Brando-Gedächnis-Tonfall war eine der unterhaltsameren Szenen der Sendung.

Wechsel-Duell: Speed-Scrabble. Menowin Fröhlich gegen Daniel Köllerer (der zwischenzeitlich in den Reichen-Bereich gewechselt war). Beide Kandidaten mussten innerhalb von zwei Minuten so viele Wörter wie möglich bilden. Ergebnis: unentschieden.

Voting: Julia Jasmin Rühle darf in den Reichen-Bereich wechseln, lässt aber Nina Kristin den Vortritt. Die freut sich wie ein Schneekönig, findet das aber — warum auch immer — trotzdem "ganz ehrlich total scheiße". Im zweiten Teil des Votings zeigt sich der angesprochene Sadismus der Zuschauer: Köllerer muss trotz gewonnener Challenge wieder in den Keller. In den kommenden Tagen darf man von dem Ex-Tennis-Profi also weitere Ausraster erwarten.

(tim)
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