Frankfurt/M. ProSiebenSat.1 fordert öffentliche Mittel für Private

Frankfurt/M. · ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert fordert öffentliche Mittel für Privatsender. "In dem Maße, in dem wir die Grundversorgung vor allem in jungen Segmenten de facto mitübernehmen, finden wir es sachgerecht, dass diese Inhalte aus öffentlichen Mitteln finanziert oder mitfinanziert werden", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) und verlangte einen "Systemwechsel".

"Die öffentliche Finanzierung darf sich nicht länger an der Institution fest machen, sondern am Inhalt." Nicht nur der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern jedes Medienhaus, das gesellschaftlich relevante Inhalte liefere, sollte über öffentliche Gelder gefördert werden, sagte Albert. "Finanziert werden sollen künftig Public-Service-Inhalte: gesellschaftlich relevante Inhalte, die demokratie- und vielfaltstiftend wirken." Welche Inhalte im Einzelnen gefördert werden, könnten beispielsweise die Landesmedienanstalten entscheiden, schlug der Manager vor. Er wolle die Öffentlich-Rechtlichen weder abschaffen, noch an deren Bestands- und Finanzierungsgarantie kratzen, betonte Albert. "Ein starkes duales System bleibt elementar für unsere Meinungs- und Medienvielfalt in Deutschland." Allerdings sei fraglich, warum es zwei Anstalten, ARD und ZDF, geben müsse. "Braucht es wirklich acht Milliarden Euro, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen?"

(epd)
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