Auch Nationalisten erbost Russe zerrt unsittliche "Simpsons" vor Gericht

Moskau (rpo). Mit völligem Unverständnis würde wohl Homer Simpson auf die Bemühungen eines russischen Anwalts reagieren. Der Advokat aus Moskau kämpft vehement gegen die Ausstrahlung der US-Zeichentrickserie "Die Simpsons" zur Hauptsendezeit.

Nachdem er mit seiner Klage vor einem Moskauer Gericht scheiterte, kündigte Igor Smykow am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti an, vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg ziehen zu wollen. Smykow wirft den "Simpsons" vor, seinem neunjährigen Sohn sittlichen Schaden zugefügt zu haben, und fordert einen späteren Sendeplatz, "wenn keine Kinder mehr vor dem Fernseher sitzen".

Von dem russischen Privatsender REN-TV verlangt der Anwalt eine Entschädigung in Höhe von 300.000 Rubel (8800 Euro). Im März hatte bereits die ultranationalistische Partei LDPR vergeblich versucht, das Kulturministerium zu einem Sendeverbot für die "Simpsons" zu bewegen. "Die Simpsons" ist die erfolgreichste Zeichentrickserie aller Zeiten.

(afp)
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