Albtraum-Thriller in der ARD "Russisch Roulette" mit verschwundenem Kind

Düsseldorf · Ein verschwundenes Kind, ein zweifelhafter Selbstmord und ein Netz aus dunklen Machenschaften: Es ist ein Albtraum, in dem die Journalistin Katherina bei einem Besuch in Sankt Petersburg landet. Die ARD zeigt den Zweiteiler "Russisch Roulette" am Montag und Dienstag.

ARD-Thriller "Russisch Roulette": Albtraum einer Mutter
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ARD-Thriller "Russisch Roulette": Albtraum einer Mutter

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Es ist der Albtraum jeder Mutter: Ein Kind verschwindet. Seine Spur verliert sich im Gewühl einer fremden Großstadt und bald wird klar, dass es entführt wurde.

Diese dramatischen Ereignisse sind der Auftakt für den ARD-Zweiteiler "Russisch Roulette", der am 2. und 3. Januar 2012 um 20.15 Uhr zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht die Journalistin Katherina Wagner, die mit ihrem Sohn Nikolai ins russische Sankt Petersburg gereist ist. Dort will sie ihm das Grab seines Vaters zeigen, der auch Journalist war.

Doch dann ist Nikolai auf einmal weg. Auf der verzweifelten Suche nach dem Kind deckt Katherina (Katharina Böhm) finstere Machenschaften auf, die auch den angeblichen Selbstmord ihres Mannes in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Spannende Momente

Joseph Vilsmaier hat Regie geführt bei dem Drama, das trotz einiger Schwächen auch spannende Momente hat. An die Qualität etwa von Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens" über die russische Mafia in Berlin kommt der Film allerdings nicht heran.

Dafür sind die Charaktere zu holzschnittartig skizziert, manches wirkt konstruiert.
Auch die Atmosphäre wirkt bisweilen etwas künstlich - Sankt Petersburg ist zwar in schönen Kamerafahrten durch die winterliche Stadt zu sehen. Doch eigentlich könnte das Ganze auch ganz woanders spielen.

Schön sind jedoch die Momente, in denen es um Gefühle geht, etwa wenn Katherina in der Wohnung ihres verstorbenen Mannes nach seinen Spuren sucht. Oder wenn sie zwischendurch verzweifelt, weil sie glaubt, keine Kraft mehr zu haben. Vilsmaier widmet sich diesen Emotionen mit Feingefühl und gibt ihnen genügend Raum.

Kühler Kopf trotz Panik

Katharina Böhm spielt glaubwürdig die verzweifelte Mutter, die nicht in Hysterie verfällt, sondern trotz ihrer Panik einen kühlen Kopf bewahren will. Denn sie weiß: Nur mit klarem Denken kann sie ihren Sohn finden, ohne ihr eigenes Leben in Gefahr zu bringen.

Denn ihr größtes Problem ist: Wem kann sie trauen? Auf einmal wirken viele in ihrem Umfeld verdächtig. Da ist etwa der Pole Adam (Heinz Hoenig), der den Tod seines Bruders aufklären will und ständig an ihrer Seite auftaucht, um sie aus gefährlichen Situationen zu retten.

Und da sind die Ex-Kollegen ihres Mannes in der Redaktion eines Petersburger Fernsehsenders. Auch sie wollen ihr bei der Suche nach Nikolai helfen. Besonders verdächtig erscheint der Oligarch Alexej Romanowitsch (Merab Ninidze), der seine Macht durch brutale Schlägertrupps absichert und in dessen Umkreis Katherinas Mann kurz vor seinem Tod recherchiert hat.

Oder waren es doch ehemalige sowjetische Geheimagenten, die sie mit ihrer Suche aufgeschreckt hat?

(dpa)
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