"Die Erbschaft" Die Dänen können Fernsehen

Düsseldorf · Die Serie "Die Erbschaft", ab heute bei Arte, beweist das Geschick skandinavischer Serienmacher.

Mit der weltweit erfolgreichen Politsaga "Borgen", der historischen Miniserie "1864" oder der exzellenten Krimireihe um die faszinierende "Kommissarin Lund" haben die Dänen in jüngerer Zeit gleich mehrfach bewiesen, dass sie richtig gutes Fernsehen machen können. Das gilt mit kleinen Einschränkungen auch für die Familienserie "Die Erbschaft", von der ab heute immer donnerstags beim Kultursender Arte mehrere Folgen am Stück zu sehen sind.

Die Serie um einen dänischen Clan, dessen streitbare Mitglieder sich wegen eines Erbes in die Haare kriegen, besticht mit schillernden Figuren, viel Psychologie und einer wendungsreichen Handlung.

Auslöser der innerfamiliären Verwicklungen ist der überraschende Tod von Veronika Grønnegaard (Kirsten Olesen), einer berühmten dänischen Künstlerin. Obwohl die wohlhabende Frau nur in der ersten Folge auftritt, ist ihr gewaltiger Einfluss auch in den weiteren Episoden zu spüren, denn ihre übermächtige Präsenz lebt in ihren Kindern fort. Da ist zum einen die älteste Tochter Gro (Trine Dyrholm), die ebenfalls im Kunstgewerbe ist, sich pflichtbewusst um das künstlerische Erbe Veronikas kümmert und am Bau eines Museums zu Ehren der dominanten Mutter arbeitet. Ihr Halbbruder Frederik (Carsten Bjørnlund), ein verbissener Anwalt und Spross des zweiten Ehemanns von Veronika, hat einen Blick auf das familiäre Anwesen geworfen, weil es einst seinem Vater gehörte. Veronikas jüngster Sohn Emil (Mikkel Boe Følsgaard) schließlich hat schon immer ganz prima vom Geld der Mutter gelebt und möchte das auch weiterhin so halten.

Schlüsselfigur in der konfliktreichen Familienaufstellung ist jedoch Signe Larsen (Marie Bach Hansen), die bis kurz vor Veronikas Tod nicht wusste, dass die Künstlerin ihre leibliche Mutter war. Veronika hatte sie als Baby zur Adoption freigegeben, und Signe wuchs bei einer kleinbürgerlichen Familie auf. Kurz vor ihrem Tod informiert die von Schuldgefühlen geplagte Künstlerin Signe, dass sie ihre Tochter ist, und sorgt dafür, dass sie am Erbe beteiligt wird - was deren Geschwistern überhaupt nicht passt.

"Die Erbschaft", Arte, 20.15 Uhr

(RP)
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