Ärger um Sportsbars Sky auf dem Land billiger als in der Stadt

Düsseldorf · Wenn die Fußballbundesliga am 22. August in die neue Saison startet, bleiben vermutlich in Hunderten Kneipen und Sportsbars die Fernseher aus - zumindest wenn der Bezahlkanal "Sky" die Spiele live überträgt.

Fußballfans unterstützen Wirte: "Sky den Stinkefinger zeigen"
Infos

Fußballfans unterstützen Wirte: "Sky den Stinkefinger zeigen"

Infos
Foto: dpa, tha hpl

Viele Wirte wollen ihre Verträge mit dem Sender aus Unterföhring kündigen oder haben dies schon getan, weil dieser die Gebühren für das Sportpaket erneut erhöht hat - diesmal um durchschnittlich 30 Prozent. Kostete ein solches Abo vor zwei Jahren im Durchschnitt monatlich noch 200 Euro, waren es ein Jahr später schon 400 und jetzt rund 500 Euro - pro Jahr also 7500 Euro. Zu viel, finden die Gastronomen. Angemessen, findet hingegen "Sky".

Zwar versteht man in Unterföhring den Unmut der Wirte über die Preiserhöhungen, weil es sich um ein sehr emotionales Thema handele. "Aber beide Seiten müssen profitabel bleiben, damit die Partnerschaft funktioniert", sagt ein "Sky-Sprecher" "Allein wegen unserer Fußballübertragungen kommen schließlich bundesweit mehr als eine Millionen zusätzliche Gäste wöchentlich in die Kneipen und Sportsbars", betont er.

Nach Informationen unserer Zeitung zahlt ein Gastwirt auf dem Land weniger für sein Sport-Abo als in einer Stadt. Zudem gibt es offenbar ein Ost-West-Gefälle. So seien in Ostdeutschland die Konditionen für die Wirte deutlich günstiger als etwa in Bayern oder Hamburg. Über den Abo-Preis, den ein Wirt zu zahlen hat, entscheiden folgende vier Faktoren: 1. Betriebsgröße 2. Bevölkerungsdichte 3. Kaufkraft in der Region 4. Sportaffinität (gibt es einen Bundesligisten in der Nähe).

Die TV-Einnahmen der Klubs
Infos

Die TV-Einnahmen der Klubs

Infos
Foto: dpa, shp jai

Eine Untersuchung des Senders, bei der 7000 Schankbetriebe in Deutschland analysiert wurden, soll zu dem Ergebnis gekommen sein, dass jeder Gast, der wegen "Sky" in eine Kneipe geht, dort im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Euro ausgibt.

Der Gaststättenverband Dehoga hat Verständnis für "Sky", kritisiert aber, dass die Preise in den vergangen Jahren zu hoch und zu schnell gestiegen sind. "Ich kenne Wirte, die zahlen sogar 50 Prozent mehr", sagt Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig. Er rät allen Wirten, genau nachzurechnen, ob sich ein Abo unter den jetzigen Konditionen überhaupt noch lohne.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort