Grimme-Preise in Marl Sonderpreis für Marietta Slomka und Claus Kleber

Marl (RPO). Die diesjährigen Adolf-Grimme-Preise sind am Freitagabend im Stadttheater Marl vergeben worden. Bei der Preisverleihung dominierten die öffentlich-rechtlichen Sender, die in elf der zwölf Hauptkategorien "Fiktion", "Information & Kultur" sowie "Unterhaltung" die renommierten Fernsehauszeichnungen erhielten.

Grimme-Preise in Marl: Sonderpreis für Marietta Slomka und Claus Kleber
Foto: ddp, ddp

Die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für Verdienste um die Entwicklung des Fernsehens ging an die beiden Moderatoren des ZDF-"heute journals", Marietta Slomka und Claus Kleber. Durch den Abend führte die TV-Moderatorin Barbara Schöneberger.

Preisträger bei den Fernsehspielen sind folgende Produktionen:
- "Ihr könnt euch niemals sicher sein" (ARD),
- "Teufelsbraten" (ARD),
- "Das wahre Leben" (ARD),
- "Die zweite Frau" (ARD) und
- "Wholetrain" (ZDF).

Von den Informations- und Kultursendungen wurden die ARD-Beiträge "Losers and Winners", "Leben und Sterben für Kabul", "Sonbol - Rallye durch den Gottesstaat" und "Der große Ausverkauf" sowie der ZDF/3sat-Reihe "Mädchengeschichten" ausgezeichnet.

In der Sparte "Unterhaltung" siegte neben der RTL-Produktion "Doctor's Diary" die Rubrik "Johannes Schlüter" der NDR-Satiresendung "Extra 3".

NRW-Medienminister Andreas Krautscheid (CDU) lobte anlässlich der Preisverleihung die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Auszeichnungen an Produktionen aus NRW gingen. "Nordrhein-Westfalen ist unbestritten die Nummer eins unter den deutschen Fernsehstandorten", sagte Krautscheid. Die Medienpolitik des Landes werde sich weiter dafür einsetzen, "dass die Fernsehbranche in unserem Land beste Standortbedingungen vorfindet".

Sechs Grimme-Preise gingen an den Westdeutschen Rundfunk (WDR). "Die Auszeichnungen würdigen unser Angebot umfassend in seiner Themenfülle wie auch der ganzen Bandbreite vom Spielfilm bis zur Dokumentation", betonte WDR-Intendantin Monika Piel. Dass Fernsehen nicht nur unterhalten und informieren, sondern auch begeistern könne, zeige "die heutige Ehrung".

Den Publikumspreis erhielt der NDR-Tatort "Auf der Sonnenseite" mit dem neuen Kommissar Cenk Batu (Mehmet Kurtulus). Der Sonderpreis Kultur des Landes NRW wurde an Harald Bergmann für die WDR-Dokumentation "Brinkmanns Zorn" verliehen. In der Dokumentation hatte Bergmann nach Ansicht der Jury ein "wütend-verstörendes Porträt" des Kölner Dichters und der "Literaturikone" Rolf Dieter Brinkmann geschaffen.

Nach Angaben des NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff wird der mit 10 000 Euro dotierte Sonderpreis letztmalig einer Sendung zugesprochen, die in besonderer Weise das Verständnis für Werke der Kultur weckt oder vertieft. Ab 2010 solle der Sonderpreis Kultur des Landes NRW ausschließlich für Produktionen herausragenden Kinderfernsehens vergeben werden. Man wolle mit dem Preis die Programmmacher ermutigen, "gute Programme für Kinder und Jugendliche zu machen", sagte Grosse-Brockhoff.

Der Grimme-Preis ist eine Auszeichnung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes. Seit 1964 wird er jährlich durch das Adolf-Grimme-Institut vergeben. Er gilt als renommierteste Auszeichnung des deutschen Fernsehens.

(DDP)
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