Hamburg "Tagesschau" mit Riesen-Videowand

Hamburg · Auch die Fanfare der Nachrichtensendung wird neu arrangiert. Die Sprecher bleiben aber die alten.

Deutschlands älteste Nachrichtensendung "Tagesschau" kommt ab Samstag aus einem neuen Studio mit modernster Technik. Die Sprecher der Hauptausgabe um 20 Uhr bleiben wie gewohnt an ihrem Tisch stehen. Hinter ihnen gibt es aber in Zukunft eine fast 18 Meter breite Wand mit großflächigen Bildern und Grafiken zum Nachrichtengeschehen des Tages. Der Norddeutsche Rundfunk stellte das neue Studio in Hamburg vor. Schon 2012 hatte es einen Testbetrieb gegeben, der aber laut ARD abgebrochen werden musste.

Die "Tagesthemen"-Moderatoren arbeiten im selben Studio, haben aber deutlich mehr Bewegungsfreiheit: Caren Miosga und Thomas Roth können vor der riesigen Medienwand entlanggehen und genau auf eingespielte Fotos und Grafiken hinweisen. "Ich bin Ganzkörper", sagte Miosga in einer Präsentation.

Die großformatigen Fotos und Bilderstrecken an der Wand sollen mehr Emotionen transportieren und Nachrichten besser vermitteln und erklären. Dabei gehe es nicht um Boulevardisierung oder Betroffenheitsjournalismus. "Die Emotion, die erzeugt werden soll, ist Neugier", sagte Kai Gniffke, Erster Chefredakteur "ARD-aktuell".

Chefsprecher Jan Hofer macht am kommenden Samstag den Auftakt wie gewohnt um 20 Uhr. Neben allen "Tagesschau"-Ausgaben werden in dem neuen Hamburger Studio auch die "Tagesthemen", das Nachtmagazin und die Nachrichten für den Digitalkanal tagesschau24 produziert. "Das ist hier die ganz große Einsamkeit", meinte Moderator Claus-Erich Boetzkes mit Blick auf den sonst menschenleeren Raum mit einer Vielzahl von automatisierten Kameras. Mit dem neugestalteten Studio mache die ARD ihr Flaggschiff klar für die kommenden Jahre, so der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor. Auch die "Tagesschau"-Fanfare wurde neu arrangiert. Das weiterhin blau-gehaltene Studio von "ARD-aktuell" wurde für rund 24 Millionen Euro runderneuert. Die Mittel flossen in Technik, Funktionalität und Design. "Nicht immer war in dem Projekt alles nach Plan verlaufen", gab der NDR in einer Mitteilung zu. Im Jahr 2012 gab es einen Testbetrieb. "Die Probe scheiterte, die Testsendungen mussten abgebrochen werden", erläuterte der Sender. Das soll ab Samstag nicht mehr vorkommen.

(dpa)
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