RTL-Show Zwölf Blamagen und Patzer bei „Wer wird Millionär?“
Seit 1999 wird „Wer wird Millionär?“ bei RTL ausgestrahlt – einige Blamagen, Blackouts und Pannen inklusive. Wir haben zehn davon gesammelt.
Eine technische Panne hat im April 2023 für Erheiterung bei Moderator Günther Jauch und dem Publikum gesorgt. Zu einer Frage wurden die falschen Antwortmöglichkeiten eingeblendet: „Unter welchem Begriff lassen sich Empanadas, Gyoza, Manti, Piroggi und Raviolo zusammenfassen?“ Die Antwortmöglichkeiten: „A Schlüsselspieler, B Türstürmer, C Schlosstorwart, D Zylinderverteidiger.“ „Das kann nicht stimmen“, sagte Jauch. „Leute, könnt ihr mal euer Kölsch-Fass...“, witzelte der 66-Jährige in Richtung der Redaktion. „Hatten wir auch noch nie“, ergänzte er. Die Frage wurde dann ausgewechselt.
Im Januar 2023 gab Jauch einer Kandidatin prompt den entscheidenden Hinweis bei der 16.000-Euro-Frage. „Was ist in Eduard Mörikes Frühlingsgedicht ‚Er ist's’ von fern zu hören?“: „sanfte Klaviermusik“, „heftiger Paukenschlag“, „leiser Harfenton“ oder „zehnminütiges Gitarrensolo“. Jauch rezitierte das Gedicht und die Kandidatin konnte durch einen Reim drei Antworten ausschließen. „Oh, dann war es der Harfenton“, reagierte die Kandidatin. „Warum?“, hakt Jauch nach. „Weil das vom Reim her passt. Das ist Antwort C, Herr Jauch“, erklärt die Kandidatin selbstsicher. Und lag damit absolut richtig.
Im Juni 2015 stellte Tanja Fuß einen Rekord auf: Noch nie spielte eine Kandidatin auf dem Stuhl kürzer in der Sendung mit. Schon bei der ersten Frage lag sie falsch und schied aus. Sie sollte den Satz vervollständigen „Seit jeher haben die meisten...“. Antwort-Möglichkeiten waren „Dober Männer, Cocker Spaniels, Schäfer Hunde (richtig), Riesen Schnauzer.“
Die Kandidatin war von „Riesen Schnauzer“ so überzeugt, dass Moderator Günther Jauch trotz zweimaligen Nachfragens die falsche Antwort einloggen ließ und die Studentin bereits nach 45 Sekunden und ohne Gewinn die Heimreise antreten durfte.
Im März 2014 saß Andre Mantwill vor Günther Jauch. An Selbstbewusstsein mangelte es dem Kandidaten nicht, und so dürften einige Schadenfreude empfunden haben, als er bereits bei der ersten Frage stolperte. „Was lässt sich schwerlich am Revers befestigen?“ Die Antwort-Möglichkeiten: „Karnevalsorden, Verdienstorden, Schützenorden, Mönchsorden (richtig).“ Da der Kandidat nicht wusste, was ein Revers ist, musste das Publikum ran. 90 Prozent überzeugen ihn. Später gewann er noch 32.000 Euro.
Im November 2013 saßen Mode-Schöpfer Guido Maria Kretschmer und Model Lena Gercke beim Prominenten-Special in der Sendung. Als Telefon-Joker für ihre 64.000-Euro-Frage sollte ihnen Sport-Moderator Waldemar Hartmann helfen. Die Frage: „Wer wurde noch nie im eigenen Land Weltmeister?“ Die Antwort-Möglichkeiten: „Deutschland, Frankreich, Argentinien, Brasilien (richtig).“
Hartmann antwortete direkt „Deutschland“ – und schob noch hinterher, dass man das ja in seinem Buch „Dritte Halbzeit“ nachlesen könne. Was Hartmann allerdings nicht bedachte: 2006 ist Deutschland zwar bei der Heim-WM nur Dritter geworden, dafür 1974 Weltmeister. Am Ende erspielten sie noch 125.000 Euro für gute Zwecke.
Im Mai 2013 brachte ein Publikums-Joker Jerome Adjalle um einen Riesen-Gewinn. Bei der 125.000-Euro-Marke wurde er gefragt: „Wer auf der 'Tribüne' Platz nimmt, tut dies der Wortherkunft zufolge eigentlich, um...?“ Die Antwort-Möglichkeiten: „Gekrönt zu werden, Recht zu sprechen (richtig), Orgien zu feiern, Almosen zu verteilen.“ Da der Kandidat nicht weiter wusste, durfte er eine Person aus dem Publikum fragen, die sich zuvor freiwillig gemeldet hatte, da sie die richtige Antwort zu kennen glaubte. Das Problem: Die Studentin aus dem Publikum führte ihn auf eine falsche Fährte, Adjalle beantwortete die Frage falsch – und ging statt mit 125.000 Euro mit 500 Euro nach Hause.
Die 200-Euro-Frage sorgte beinahe für das frühe Aus von Maximilian Friedrich im Dezember 2012. „Will ich in der Kurzwarenabteilung sparsam sein, kommt es vor, dass ich mir nur einen...? Schulter polster, Steh kragen, Reiß verschluss, Knopf leiste (richtig).“ Das Publikum bewahrte den Kandidaten vor einer Blamage. Zuvor hatte Jauch noch geunkt, ob man denn nicht eine 20-Euro-Frage vorschalten solle, da der Kandidat auch bei der 50-Euro-Frage schon seine Probleme hatte. „Vermutlich nicht nur zur Weihnachtszeit bekommt der von Frauchen heillos verwöhnte...? Domino Steine, Zimt Sterne, Pfeffer Nüsse, Spitz Kuchen (richtig).“ Am Ende gewann er 64.000 Euro.
Für Thomas Jäger war im November 2010 bei der 500-Euro-Frage Schluss. Er wurde gefragt: „Was trägt man an den Füßen?“ Die Antwort-Möglichkeiten: „Tortillas, Jalapenos, Espadrilles (richtig), Enchiladas.“ Jäger entschied sich für Enchiladas (gerollte Tortillas) – und ging ohne Gewinn nach Hause.
Marlene Grabherr gewann später eine Million Mark – doch zuvor musste sie mächtig zittern. Im Mai 2001 stand sie bei der 300-Mark-Frage auf dem Schlauch. Die Frage: „Durch welches Verfahren schickte man im alten Athen seine Mitbürger in die Verbannung?“ Die Antwort-Möglichkeiten: „Götterspeise, Henkersmahlzeit, Scherbengericht (richtig), Grillteller.“ Das Publikum musste ihr helfen, und das tat es auch.
Im September 2001 brauchte Tamas Golya für die 300-Euro-Frage gleich zwei Joker (50:50 und Telefon). Er sollte den Satz vervollständigen „Ist eine Angelegenheit endgültig abgeschlossen, dann heißt es umgangssprachlich: Klappe zu...“ mit den Antwort-Möglichkeiten: „Nase voll, Affe tot (richtig), Ofen aus, Finger weg.“ Der Einsatz der beiden Joker hat sich gelohnt, später gewann er noch 64.000 Mark.
Heinrich Siegrist spielte im Mai 2001 um 200 Mark, die er aber nicht gewann. Seine Frage: „Wer ist eine feste Größe im Literarischen Quartett?“ Seine Antwort-Möglichkeiten: „Prof. Dr. Karamalz, Prof. Dr. Karajan, Prof. Dr. Karasek (richtig), Prof. Dr. Karaoke.“ Siegrist tippte auf Karajan.
Einer der Klassiker bei „Wer wird Millionär?" ist die falsche Antwort von Jürgen Neuschwander im März 2001. Er strauchelte bei der 500-Mark-Frage und ging schließlich ohne Gewinn heim. Er sollte den Satz vervollständigen, der an ein Stimmungslied von Klaus und Klaus erinnerte: „Da steht ein Pferd...vor der Tür, unterm Tisch, auf'm Flur (richtig), an der Bushaltestelle.“ Neuschwanders Antwort: vor der Tür.