TV-Kritik zu "Frohe Ostern, Falke" Schade, dass Kommissarin Lorenz den "Tatort" verlässt

Hamburg · 25 Minuten gar keine Leichen, dann gleich zwei tote Geiseln und gegen Ende des Krimis mehrere Tote – der "Tatort" aus Hamburg mit dem Titel "Frohe Ostern, Falke" ist blutig. Und dennoch: Der sehr gute Film lebt vor allem von seiner Spannung.

Tatort: Wotan Wilke Möhring gegen fünf bewaffnete Osterhasen
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Szenenbilder aus dem "Tatort: Frohe Ostern, Falke"

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25 Minuten gar keine Leichen, dann gleich zwei tote Geiseln und gegen Ende des Krimis mehrere Tote — der "Tatort" aus Hamburg mit dem Titel "Frohe Ostern, Falke" ist blutig. Und dennoch: Der sehr gute Film lebt vor allem von seiner Spannung.

90 Minuten in 90 Zeichen

Ein böser und vier gute Aktivisten töten Geiseln, Lorenz mittendrin, Auftraggeber: Rüstungsindustrie

Das Ermittler-Duo

Die Kommissare Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) arbeiten während einer Geiselnahme heimlich zusammen. Gerne hätte man das sehr gut miteinander harmonierende Paar jedoch in engerem, persönlicheren Kontakt gesehen — vor allem vor dem Hintergrund, dass Schmidt-Schaller nur noch in einem weiteren Fall mitspielen wird.

Der kritischste Satz

"Flüchtlingshilfe ist etwas, das sich die Politiker gerne ins Programm schreiben, so lange die Wahlen vor der Tür stehen", sagt der Gastgeber zu Beginn der Gala in seiner Rede. "Wir alle wissen, wie die Realität aussieht, sobald die Wahlen vorbei sind. Dann erinnert sich niemand mehr an seine Versprechen."

Der populistischste Satz

"Ihr werdet irgendwann merken, dass es nötig war, so radikal vorzugehen, sonst tut sich nie was", sagt der Anführer der Ganoven. Wenn etwas radikal wird, ist es allerdings nie gut.

Die kenne ich doch irgendwoher

Die äußerst attraktive Nina Gnädig ist in der Rolle der Chefin der Catering-Firma zu sehen. In der ZDF-Serie "SOKO Stuttgart" spielte sie die Kriminaloberkommissarin Anna Badosi (2009 bis 2012), in der Sat.1-Telenovela "Verliebt in Berlin" Sabrina Hofmann (2005/2006).

Die (un-)freiwillige Komik

Als die von der Geiselnahme nichts ahnende Stripperin aus dem Riesen-Ei springt, wird sie direkt erschossen. Der Schütze, selber überrascht über seine Tat, gibt gleich mehrmals zu, dass er sie erschossen habe. Das war auch unschwer zu erkennen.

Die passendste Hintergrundmusik

Während die Gangster im Wagen unterwegs sind, hören sie "Kashmir" von Led Zeppelin. Jüngere dürften die Gitarrenriffs aus "Come With Me" von P. Diddy kennen. Auch Led Zeppelins "Stairway To Heaven" passt, als sich einer zum Kiffen zurücklehnt.

Da geht einem als Hamburger das Herz auf

Falke schlendert zu Beginn ins Alsterhaus am Jungfernstieg, die Ganoven fahren auf dem Weg zum Tatort über die Reeperbahn. Der ein oder andere spricht mit Akzent, ab und an gibt es auch mal ein "Digga" zu hören. Ansonsten hätte der Fall auch in jeder anderen Stadt mit einem Bürogebäude spielen können.

Die unberuhigendste Nachricht

Beim Mobilen Einsatzkommando (MEK), einer Spezialeinheit der Polizei, gibt es nach Meinung von Drehbuch-Autor und Regisseur Thomas Stiller offenbar Kriminelle, die die Arbeit der Exekutive behindern und somit dafür sorgen, dass Unschuldige sterben.

Sätze zum Mitreden

"Also ich hätte mich nicht getraut, mein Handy zu behalten." "Aber dass das Sonderkommando die Geiselnehmer direkt erschießt, ist schon hart." "Schade, dass die Kommissarin den Tatort verlässt."

(spol)
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