"Tatort: Fünf Minuten Himmel" Heike Makatsch ist schwanger in Freiburg

Freiburg · Die neue "Tatort"-Kommissarin Ellen Berlinger (Heike Makatsch) ist geheimnisvoll. Eigentlich soll es nur eine Folge geben. Potenzial für eine Fortsetzung gäbe es aber allemal.

Tatort – Fünf Minuten Himmel: Erster Fall mit Heike Makatsch
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Szenen aus dem "Tatort" mit Heike Makatsch

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Foto: SWR

Was hatten sich die Freiburger gefreut, dass die südbadische Großstadt erstmals seit 1982 wieder "Tatort"-Stadt wird - wenn auch zunächst nur für einen einzelnen Fall, Event-"Tatort" oder "Tatort"-Special genannt, und noch dazu mit prominent besetzter Hauptrolle durch Heike Makatsch. Die Universitätsstadt biete den Ermittlern die passende Kulisse und die nötige Infrastruktur, sagte der städtische Wirtschaft- und Tourismusförderer Bernd Dallmann im vergangenen Jahr. Wer den nach langer Wartezeit - bereits seit 2013 war dieser "Tatort" geplant - nun endlich zur Ausstrahlung bereiten Fall "Fünf Minuten Himmel" sieht, entdeckt von Freiburg, wie man es kennt, aber nur wenig.

Baracken statt Idylle

Gezeigt werden überwiegend Baracken, alte Fabriken und Häuser mit Sozialwohnungen, die von der Zwangsräumung bedroht sind. Selbst das Polizeirevier befindet sich in einem heruntergekommenen Gebäude. Dieser "Tatort" hat mit dem schönen Freiburg nichts am Hut - gezeigt werden die düsteren Seiten.

Heike Makatsch spielt Kommissarin Ellen Berlinger, die verlorene Tochter der Stadt, die als Sonderermittlerin für das Bundeskriminalamt 14 Jahre lang in London im Einsatz war. Dann kehrt sie zurück. Und wie! In einem Auto mit englischem Kennzeichen und Steuer auf der rechten Seite fährt sie vor einem Haus mit Garten vor, durch letzteren streunt sie, mit einer Bomberjacke bekleidet, wie ein Einbrecher und versucht zu erspähen, was im Inneren des Hauses vor sich geht. Keiner scheint sie zu erwarten. Was sie da will, erfährt man zunächst nicht.

So ist es oft in diesem "Tatort", der sich wie ein Rätsel um die Figur der Hauptkommissarin gestaltet. Wer ist sie? Was ist ihre Geschichte? Und was will sie? Diese Frau ist merkwürdig, von Small Talk oder davon, sich den neuen Kollegen vorzustellen, hält sie nichts. Dafür aber, ihnen zu zeigen, dass sie vieles besser kann - sogar Spurensicherung. Sie will direkt in die Arbeit einsteigen, schließlich gibt es einen Fall zu lösen: Ein Mitarbeiter des Jobcenters wurde tot an seinem Schreibtisch aufgefunden.

Gleich zu Beginn wundert man sich, wie Heike Makatsch eigentlich aussieht. Abgesehen von der unförmigen Kleidung, wirkt sie deutlich rundlicher. Man ahnt rasch, sie hat nicht zugenommen, sondern Kommissarin Berlinger ist schwanger - entsprechend präpariert musste die Schauspielerin dafür aber nicht werden. Makatsch bekam 2015 ihr drittes Kind.

Ein "Spiel" namens "Choking"

Die Schwangerschaft ist es auch, was die taffe bis kühle BKA-Ermittlerin in die Heimat zurückführt. Dort hat sie bereits eine Tochter im Teenageralter. Doch das Puzzle setzt sich nur langsam zusammen: Berlingers Tochter gehört zu einer Gruppe von Jugendlichen, die sich mit einem "Spiel" namens "Choking" einen Kick verschaffen. Dabei werden sie für wenige Minuten ohnmächtig. Wie das alles mit dem anfänglichen Mord zusammenhängt, muss Berlinger zusammen mit dem Zuschauer entwirren.

Der SWR hatte anfangs betont, dass es sich um ein einmaliges Gastspiel handelt. Jedoch bleibt bis zum Ende der Folge vieles um die Hauptfigur im Dunklen, somit hätte die Geschichte allemal das Potenzial für eine Fortsetzung. Ob es ein Wiedersehen gibt, lässt der SWR im Unklaren. Sicher aber ist, dass Freiburg in wenigen Monaten das von Eva Mattes als Hauptkommissarin Klara Blum bespielte Revier am Bodensee ablöst. Zum neuen Schwarzwald-Team gehört dann auch Harald Schmidt. Es geht also auf jeden Fall prominent weiter.

"Tatort: Fünf Minuten Himmel", Das Erste, Mo., 20.15 Uhr

(RP)
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