Fall um verbrannten Flüchtling Polizeigewerkschaft ärgert sich über den "Tatort"

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalens Polizisten sind wenig glücklich über den jüngsten ARD-"Tatort" über einen Flüchtling, der in einer Polizeizelle verbrannt ist. Die Polizisten seien in dem Drehbuch als "ausländerfeindlich und rassistisch" dargestellt worden. Das sei für die alltägliche Arbeit "wenig hilfreich".

Tatort Verbrannt mit Wotan Wilke Möhring: Bilder
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Bilder aus dem "Tatort: Verbrannt"

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Foto: NDR/Alexander Fischerkoesen

"Unsere Kolleginnen und Kollegen machen in der derzeitigen Flüchtlingslage einen sehr guten Job, die Menschen bedanken sich bei ihnen", sagte Volker Huß von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW am Montag.

Der "Tatort" nach dem Drehbuch von Stefan Kolditz beruht auf dem Fall von Oury Jalloh, der vor gut zehn Jahren in Dessau (Sachsen-Anhalt) in Polizeigewahrsam verbrannte. Noch heute wird unter Fachleuten, Freunden und Justizkritikern erregt über den Tod des Mannes aus Sierra Leone diskutiert. Der damalige Dienstgruppenleiter der Polizei wurde 2012 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt.

Die Dramaturgie der "Tatort"-Folge vom vergangenen Sonntag sei überzeichnet, sagte Huß. "Unsere Beamten fühlen sich vorgeführt, obwohl sie in diesen Tagen Überstunden schieben und in der Flüchtlingskrise in vorderster Reihe stehen."

(lnw)
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