"Tatort: Hinter dem Spiegel" In diesem Fall misstraut jeder jedem

Frankfurt · Die Frankfurter Ermittler fragen sich in "Hinter dem Spiegel", wer welches Spiel mit wem treibt. Sie bekommen es dabei mit zwei vermeintlichen Selbstmorden zu tun. Ein gelungener zweiter Fall des frischen Ermittlerteams.

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Bilder aus dem "Tatort: Hinter dem Spiegel"

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Es gibt ein Wort, das man kennen sollte, bevor man sich diesen "Tatort" anschaut. Es lautet "cojones", das spanische Wort für Hoden, das umgangsprachlich für Mut und Kühnheit steht. Von den Frankfurter Ermittlern Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) wird es diverse Male benutzt. Mut braucht man für diesen "Tatort" zwar nicht, aber spannend ist er auf jeden Fall.

Die Rahmenhandlung des Krimis "Hinter dem Spiegel" bilden zwei vermeintliche Selbstmorde rund um den Bau eines Freizeitparks mitten in Frankfurt, in diese eingebettet ist das Schicksal von Brix. Gegen den wird nach den Schüssen am Ende des ersten Falls des Duos ("Kälter als der Tod") ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, weshalb er erst einmal zum Innendienst verdonnert wird. Dort trifft er seinen ehemaligen Partner Simon Finger (Dominique Horwitz), der ihn um Hilfe bittet. Eigentlich will der Kommissar nicht in irgendwas reingezogen werden, schließlich sei die neue Stelle für ihn ein Neuanfang. Als er es sich aber doch anders überlegt und Finger helfen will, ist der schon tot.

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Foto: RP/Anna Radowski

Das weiß Brix wiederum nicht, und auch der Eine oder Andere ahnt nicht, dass der Gejagte längst nicht mehr unter den Lebenden weilt. So beginnt ein von Drehbuchautor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka clever inszenierter Film, in dem die Protagonisten einander komplett misstrauen. Janneke fragt sich, was Brix eigentlich für ein Typ ist, und findet heraus, dass er Verbindungen ins Rotlichtmilieu hat. Brix wiederum versucht, Ereignisse aus seiner Vergangenheit, die mit dem Tod Fingers zu tun haben könnten, möglichst nicht an die große Glocke zu hängen. Hinzu kommt ein dritter Beamter, der von Justus von Dohnanyi dargestellte Wolfgang Preiss, der mit seinem Auftreten für totale Verwirrung sorgt, da er sowohl den Kollegen einiges vormacht, von ihnen aber auch einiges vorgemacht bekommt. Und so fragen sich die Kommissare während ihrer kompletten Ermittlungen die ganze Zeit: Wer treibt eigentlich welches Spiel mit wem?

Erfreulicherweise gelingt es Janneke, die oft unsicher und nervös wirkt, im Laufe dieses zweiten Falls des neuen Ermittler-Teams tatsächlich mutiger zu werden. Das ist ganz im Sinne von Brix - und im Sinne des Zuschauers, der sich weitere Fälle dieses Duos wünschen dürfte.

"Tatort - Hinter dem Spiegel", ARD, So., 20.15 Uhr

(spol)
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