Für eine Rolle im neuen "James Bond"-Film stehen hochkarätige Schauspielerinnen Schlange - in Deutschland scheint sich der Kölner "Tatort" als Plattform für deutsche Darstellerinnen zu entwickeln. Dieses Mal ist es Kathi Angerer, die sich auf die Stelle der Assistentin von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) beworben und sie auch bekommen hat.

Nach dem Abschied der langjährigen Assistentin Franziska wird die Rolle nun jedes Mal neu vergeben - so wie die des Bondgirls. Theatergänger werden Kathi Angerer aus Berliner Produktionen von Frank Castorf kennen. Auch im "Tatort" macht sie eine gute Figur. Wie ein echtes Bondgirl scheut sie keine Gefahren und verblüfft ihre Chefs mehrfach. Sie schießt besser als Schenk und Ballauf zusammen und meldet sich sofort freiwillig, als es darum geht, einen Lockvogel zu finden. Doch dabei gerät Gabi in ernste Gefahr.

Die Kölner Kommissare ermitteln im Milieu einer Online-Partnervermittlung. Das Konzept der Agentur "Lovecast" fußt auf einem Liebes-Algorithmus. Inhaberin Natascha Klein (Suzan Anbeh) wirbt damit, dass sich auf diese Weise Menschen finden, die perfekt zueinander passen. Doch das scheint zumindest nicht immer der Fall zu sein. Es gibt einen erbosten Verlassenen, der die Chefin persönlich dafür verantwortlich macht, dass er von seiner Partnerin, die er über die Agentur kennengelernt hat, sitzengelassen wurde. Doch ist er auch der Mörder von Natascha Klein, die eines Abends tot in ihrem Büro gefunden wird? Es gibt mehrere weitere Verdächtige, die alle in einer Verbindung zu der Partnervermittlung stehen - der Geheimnisvollste von ihnen ist der sogenannte Zauberer, der gleich mehrere Frauen hinters Licht geführt hat und der auch noch eine persönliche Rechnung mit der Agenturchefin offen hat. Assistentin Gabi soll den Zauberer im Chat becircen und persönlich treffen - doch das geht gehörig schief.

"Wahre Liebe" ist ein eher untypischer Köln-"Tatort". Denn während die letzten Folgen aus der Domstadt überwiegend düster und ernst daherkamen, wimmelt dieser Krimi von Ver- und Entliebten - und auch Kommissar Ballauf bleibt von so viel Liebe nicht verschont.

Der neue "Tatort" ist schon deshalb sehenswert, weil es der letzte mit Christian Tasche als Staatsanwalt von Prinz ist. Und das macht ihn auch besonders traurig. Der Schauspieler starb im vergangenen Jahr während der Dreharbeiten zu "Wahre Liebe" und ist nur in der ersten Viertelstunde zu sehen. Zu seinem letzten Auftritt im "Tatort" sei nur so viel verraten: Staatsanwalt von Prinz scheidet mit einem lauten Lachen aus der Reihe aus.

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