Tatort "Wehrlos" im Schnell-Check Bibi, bleib stark!

Düsseldorf · Sadismus und Sex-Ferkeleien an der Wiener Polizeischule, Bibi Fellner undercover, Moritz Eisner neu verliebt und der fieseste Frauenhasser der jüngeren "Tatort"-Geschichte als Bösewicht. Im neuen Fall aus Wien wurde eine Menge geboten. Der Schnell-Check.

Bilder aus dem Wiener "Tatort: Wehrlos"
10 Bilder

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Worum ging es Der Chef der Wiener Polizeischule wird erschossen in seiner Wohnung gefunden. Seine Frau ist ebenfalls tot, anscheinend im Streit erschlagen. Doch die gefundene Patrone setzt die Ermittler auf die richtige Spur. Kommissarin Fellner ermittelt undercover an der Polizeischule und blickt in einen Abgrund. Brutale Aufnahmeritualem, Sexismus, Frauenfeindlichkeit und Erpressung. Erst gerät ein Gangsterpaar in Verdacht, das den Schulleiter erpressen wollte. Doch der wahre Täter ist ein alter Freund von Moritz Eisner. Ein braver Polizist, schwer erkrankt, der vor seiner Pensionierung eine schlimme Entdeckung macht.

Lohnte sich das Einschalten? Ja. Einmal war da das aktuelle Thema. Machtmissbrauch, Sadismus und perverse Aufnahmerituale bei der Polizei oder Armee sind auch in Deutschland leider immer wieder ein Problem. Und Schauspieler Simon Hatzl glänzte als Polizeiausbilder Nowak. Einen widerlicheren Mobber und Frauenhasser gab es im "Tatort" wohl lange nicht mehr. Und auch das Privatleben der beiden Kommissar macht weiterhin neugierig. Wird das nochmal was mit Eisner und der Fellner? Nach diesem Fall muss man wohl sagen: eher nicht.

Was war überraschend? Adele Neuhauser durfte ihrer Figur wieder etwas mehr Tiefe verleihen. In den früheren Fällen standen immer wieder ihre privaten Probleme im Vordergrund, zum Beispiel ihr Problem mit dem Alkohol. Zuletzt schien sie wundersam geheilt. In "Wehrlos" brachen alte Wunden wieder auf.

Gab es amüsante Szenen? Man muss kein Fan des Wiener Schmäh sein, aber über das Gangsterpärchen "depperte Bonnie und süßer Clyde" musste man einfach Schmunzeln. Und das Wiener-Gangster-Würstchen "Inkasso-Heinzi" kam auch wieder zu seinem Recht.

Was war nicht so gut? Leider das Ende. Der erfahrende Krimi-Zuschauer hatte zwar schon einige Zeit Eisners kranken Kollegen Pohl im Verdacht. Das Finale wirkte aber dick aufgetragen und konstruiert. Pohl wollte seinen toten Sohn rächen, der nach seiner Zeit auf der Polizeischule sein Auto gegen einen Baum fuhr.

Schalten wir das nächste Mal wieder ein? Ja. Die letzten drei Minuten vergessen wir einfach wieder und sind gespannt, wie es mit Eisner und Fellner weitergeht. Bibi, bleib stark!

(csi)
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