"The Voice of Germany" Knilchtipps und Gebärhocke

Berlin · Wie unfassbar nett ist bitte Alicia Keys! Und wie sonderbar sehen diese langen T-Shirt-Kleidchen an Männern aus! Das sind nur zwei der jüngsten Erkenntnisse aus den "The Voice of Germany"-Sing-offs.

Die wichtigste Nachricht aus der gestrigen Show aber: Die Teilnehmertruppe für das Halbfinale ist komplett. Schmerzensreich war die Auswahl für Coach Yvonne Catterfeld, die sich bei den Proben Superstar Alicia Keys an ihre Seite holte. Die macht offenbar nicht nur tatsächlich Ernst mit ihrer Ankündigung, künftig nur noch ungeschminkt aufzutreten — welch ein gewaltiger Effekt in einer sonst so glattgeschmirgelten Showwelt! —, sondern nahm den aufgeregten Talenten auch extrem herzlich die letzten Ängste.

"Man, that sounds really good!", lobte sie Alessio, sang mit Vanessa zusammen ihr eigenes Lied "Halleluja" und korrigierte sanft den bis zur Braue tätowierten Boris, der sagte, er wolle "versuchen", sein Bestes zu geben: "That try-word sucks" — also einfach rausgehen und machen!

So harmonisch und schmusig die Proben, so hart dann die Show-Realität: Yvonne Catterfeld rang sichtlich mit sich, welche drei Talente sie mit ins Halbfinale nehmen sollte, trennte sich kurz vor Entscheidungsschluss sogar von Mitfavoritin Matthea, die gleich als erste mit ihrer Version des Prince-Hits "Purple Rain" überzeugt hatte. Auch die hochprofessionelle Vanessa musste gehen, nach deren Auftritt Juror Samu Haber bass erstaunt gefragt hatte: "Fuck me, was hast du gemacht? Was essen die Leute im Team Yvonne?"

Zuhause auf dem Hilfsjurorensofa konnte man nicht unbedingt jede ihrer Entscheidungen nachvollziehen, auch das Auswahlsystem mit den immer neu zu besetzenden drei Stühlen wirkte abermals nicht sonderlich fair, weil es die früh auftretenden Kandidaten zu benachteiligen scheint. Am Ende aber tritt das Team Catterfeld nun mit Vera, Friedemann und Boris in den Liveshows an.

Und trifft dort unter anderem auf das Team von Samu Haber, das beim Sing-off-Training von Teeniestar Shawn Mendes, selbst gerade mal 18 Jahre alt, unterstützt wurde. Er hatte die deutlich knilchigeren Tipps als die gestandene, abgeklärte Alicia Keys: "Listen to your heart and have fun!", riet er etwa Flo, dessen Auftritt Smudo in der Show dann etwas herzhafter kommentierte: "Stark gemacht, leck mich am Arsch".

Laura gab Mendes mit auf den Weg, immer daran zu denken, dass sie mit ihrem Lied eine Geschichte erzähle, was diese bei ihrem Auftritt mit sonderbarer Gebärhocke-Posen umsetzte. "Ich liebe euch alle, und wir trinken noch Bier in der Zukunft", tröstete Coach Haber sie und alle anderen, die er knapp vor dem Halbfinale doch noch aus seinem Team kegeln musste.

Team Samu wird mit einer reinen Jungstruppe antreten: Neben Flo schaffte es auch Robin in die nächste Runde, "dieser kleine, kleine Dude", wie Haber ihn nennt, der mit einer ganz eigenen Softversion von "Wonderwall" überzeugte, außerdem Stas, der melodramatische Schon-mal-Popstar. Das könnte spannend werden in der nächsten Sendung. Aber vielleicht nicht ganz so spannend wie die Frage, ob Samu Haber bei seinen Urteilen die gestern vorgelegte "Fuck!"- und "Fuck me"-Frequenz beibehalten wird.

Fotos aus der Folge mit Robbie Williams als Aushilfscoach sehen Sie hier.

(arü)
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