Interview mit Michael Caliman Dieser Kölner will "The Voice of Germany" werden

Düsseldorf/Köln · Er gilt als "Prince" von Köln: Michael Caliman (26) steht in der TV-Show "The Voice of Germany" im Halbfinale. Im Interview mit unserer Redaktion erzählt er, warum seine Haare jetzt kürzer sind und wie er mit Kritik im Netz umgeht.

Sie wurden in der Castingshow mit dem 2016 verstorbenen Sänger "Prince" verglichen. Das lag zu einem Teil an ihrer Wuschelfrisur. Jetzt haben Sie die Haare geschnitten und tragen Sie im Video zu ihrer ersten Single "If I had to" glatt. Hat Sie das "Prince"-Image gestört?

Caliman Ich habe schon gedacht: Diesem Vergleich bist du überhaupt nicht gewachsen. Niemand kann so sein wie Prince, niemand sollte so sein. Ich versuche mir treu zu bleiben und mich selbst zu präsentieren. Ich fühle mich geehrt, dass ich an ihn erinnere — aber die Leute sollen wissen, wer ich bin.

Wer sind Sie denn, was tut Michael Caliman, wenn er nicht auf der Bühne steht?

Caliman Gar nicht so viel. Ich habe die letzten zwei Jahre in meiner Freizeit immer nur gesungen. Ich bin ein Kontrastmensch, brauche entweder Adrenalin oder komplette Ruhe. Also geh' ich entweder mit Freunden in den Freizeitpark — oder ins Bergische und spaziere durch die Wälder.

Sie sind gebürtiger Kölner, arbeiten dort in Braunsfeld in einem Friseursalon. Warum wollen Sie jetzt auf die große Bühne?

Caliman Ich habe herausgefunden, dass ich damit viel zu lange gewartet habe. Freunde, Familie und auch Kunden im Friseursalon haben mir oft gesagt, dass ich mein Talent nicht verschwenden sollte. Aber ich habe nicht daran geglaubt.

Was hat sich geändert?

Caliman Der Druck von außen wurde so groß, dass ich in einen Chor gegangen bin. Da habe ich super schnell ein Solo gekriegt, dann ein zweites und ein drittes. Alle haben gesagt: Glaubst du uns jetzt, dass du Talent hast? Naja und dann habe ich es versucht und stehe jetzt hier.

Am Sonntag singen Sie im Halbfinale von "The Voice of Germany". Was können die Zuschauer erwarten?

Caliman Das Halbfinale bedeutet einen Riesendruck für mich. Ich soll aus dem kleinen Friseursalon auf diese Riesenbühne. Das Ganze wird nämlich eine Show der Superlative: Feuer, LEDs, Pyrotechnik — alles dabei. Ich werde einen Song aus einem alten James-Bond-Film singen.

In Facebook-Kommentaren haben Sie nach den letzten Sing-offs viel Gegenwind einstecken müssen — einige Zuschauer hätten lieber andere Kandidaten im Halbfinale gesehen. Wie gehen Sie mit solcher Kritik um?

Caliman Das hat mich extrem hart getroffen, wie mit einem Boxhandschuh voll auf die Zwölf. Aber ich halte mich an den positiven Kommentaren fest. Ich hatte mich gefragt, ob ich etwas ändern muss, aber nein: Ich werde weitermachen wie bisher.

(mre)
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