Neuer WDR-Intendant Tom Buhrow - lächelnd auf den Chefsessel

Köln · So einen Chef wünscht sich jeder: Dass man Spaß an der Arbeit hat, ist das Wichtigste für ihn. Er will für jedermann ansprechbar sein und auch sein Lächeln nicht ablegen, verspricht der neue WDR-Intendant Tom Buhrow.

Tom Buhrow - das ist der WDR-Intendant
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Tom Buhrow zögerte einen kleinen Moment, dann sagte er es doch. "Ich liebe den WDR", bekannte der 54-Jährige am Ende seiner ersten Pressekonferenz als Intendant. Es habe da früher mal einen Hit gegeben mit dem Refrain "Ich düse im Sauseschritt und bring' die Liebe mit" - und das gelte auch für ihn. "Ich bring' die Liebe mit. Ja, is' so!" Man dankte es ihm mit Applaus, was ungewöhnlich ist in Pressekonferenzen. Aber es waren sehr viele Journalisten vom WDR selbst mit dabei, und die nahmen Buhrows Worte wohl als Versprechen für die Zukunft.

Mit seinem Auftritt wurde der "Tagesthemen"-Moderator seinem Image als netter Typ voll gerecht. Er gilt als gewinnender Kommunikator und kollegialer Teamplayer. Doch nur nett - das wird nicht gehen als Chef der größten ARD-Anstalt, die sparen muss und wie alle gebührenfinanzierten Sender immer stärker unter Beobachtung einer kritischen Öffentlichkeit steht.

Tom Buhrow kommt heim

Von daher hätte es auch nicht überrascht, wenn Buhrow in seiner ersten Pressekonferenz bemüht gewesen wäre, Führungsstärke und Entscheidungsfreude herausstellen. Doch nein. "Tom Buhrow is coming home", begrüßte ihn WDR-Unternehmenssprecher Stefan Wirtz. Und ja, er komme heim, bestätigte Buhrow, der in Troisdorf geboren und in Siegburg bei Köln aufgewachsen ist. Er hat seine Ausbildung beim WDR bekommen, er hat für den WDR als Redakteur gearbeitet, der WDR hat ihn dann nach Amerika geschickt und später als Nachfolger für "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert ausgewählt.

Bei den "Tagesthemen" sei es ihm wichtig gewesen, mit den Zuschauern auf Augenhöhe zu kommunizieren, sagte Buhrow. So wolle er es auch weiter halten. "Ich möchte Brücken bauen. Ich möchte Kontakt haben, und ich möchte ein Intendant zum Anfassen sein. Ich werde über die Marktplätze gehen und das Land bereisen." Die beste Nachricht für alle WDR-Mitarbeiter: Nach seiner Erfahrung ist es das Wichtigste, dass man Spaß an der Arbeit hat. "Macht ruhig Fehler!", appellierte Buhrow. "Das ist ein bisschen mein Credo. Bitte keine Angstkultur, sondern Mut zu Experimenten."

An die Journalisten anderer Medien gewandt, bat er um eine faire Behandlung. Doch auch wenn er in der Presse als zu bubihaft, zu harmlos hingestellt werden sollte: "Ich werde mein Lächeln nicht ablegen." Tom Buhrow scheint entschlossen, auch an den Hebeln der Macht ein netter Typ zu bleiben.

(dpa/hüls/jco)
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