399.000 Euro im Jahr Tom Buhrow verteidigt sein Gehalt als WDR-Intendant

Köln · Seit September geht die ARD mit Bezügen und Honoraren offener um. Der Chef des WDR, Tom Buhrow, verdient am meisten – 399.000 Euro im Jahr. Er steht dazu.

WDR-Intendant bei der ARD-Pressekonferenz.

WDR-Intendant bei der ARD-Pressekonferenz.

Foto: dpa, ve jai

Seit September geht die ARD mit Bezügen und Honoraren offener um. Der Chef des WDR, Tom Buhrow, verdient am meisten — 399.000 Euro im Jahr. Er steht dazu.

WDR-Intendant Tom Buhrow (58) hat sein Jahresgehalt von 399.000 Euro verteidigt. "Man kann das immer weiter treiben mit dem Neid", erklärte der ehemalige "Tagesthemen"-Moderator am Mittwoch in Köln bei einer Pressekonferenz nach der ARD-Hauptversammlung.

"Ich kann absolut zu den Gehältern stehen. Man kann immer sagen 'weniger, weniger, weniger'." Dann lande man am Ende bei Milliardären, die es sich leisten können, den Job ehrenamtlich zu machen. Ob das so gut sei für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wolle er bezweifeln.

Die ARD veröffentlicht seit Anfang September die Gehälter sämtlicher Intendanten auf ihrer Website. Buhrow steht an der Spitze des größten ARD-Senders und bezieht das höchste Gehalt im Intendantenkreis, was allerdings auch schon vorher bekannt war.

In anderen Fällen belässt es die ARD bei pauschalisierten Angaben. Er tue sich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes schwer damit, jedes Einzelgehalt auf Heller und Pfennig öffentlich zu machen, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres. Insgesamt wolle die ARD ihr Handeln aber noch sichtbarer machen, betonte die ARD-Vorsitzende Karola Wille. ARD und ZDF finanzieren sich hauptsächlich über den Rundfunkbeitrag von derzeit 17,50 Euro pro Haushalt im Monat.

Die ARD-Hauptversammlung beschloss, dass der Bayerische Rundfunk 2018 den ARD-Vorsitz übernehmen wird. Damit wird der BR-Intendant Ulrich Wilhelm nächster ARD-Vorsitzender. "Nicht glücklich" sind die Intendanten mit dem TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz. Man hätte sich mindestens zwei Duelle gewünscht, Kanzlerin Merkel habe sich aber nur für eines zur Verfügung gestellt, sagte Herres.

(veke)
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