Komödie Tête-à-tête mit dem Präsidenten

Das könnte man sich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel niemals vorstellen: dass sie sich in den französischen Präsidenten verliebt und tatsächlich eine Beziehung mit ihm anfängt. Deshalb ist es gut, dass es Komödien gibt, die der deutsch-französischen Freundschaft eine neue Bedeutung geben dürfen. Ausgerechnet auf einem EU-Gipfel zur Energiewende begegnen sich Veronica Ferres als deutsches Staatsoberhaupt Anna Bremer und der französische Präsident Guy Dupont, gespielt von Philippe Caroit. Zunächst sind sich die beiden nicht sonderlich sympathisch, später entdecken sie ihre Zuneigung und ihre gemeinsame Vergangenheit bei einem nächtlichen Steh-Imbiss in der Küche. Vor 25 Jahren verbrachten sie die Nacht des Mauerfalls miteinander. Glaubwürdig ist die Geschichte nicht: Anna Bremer war zu diesem Zeitpunkt erst 15 Jahre alt. Außerdem erschließt sich nicht, warum der neue Präsident seine Jugendliebe nicht schon im Fernsehen wiedererkannt hat, immerhin ist sie bereits seit zwei Jahren Kanzlerin.

Sat.1 hat mit "Der Minister" zum Fall zu Guttenberg und "Der Rücktritt" über die Geschichte von Ex-Bundespräsident Christian Wulff ein neues Sujet etabliert. Mit den beiden Vorgängern kann sich "Die Staatsaffäre" aber nicht messen, sie gerät zu klamaukig. Katharina Thalbach, die ebenfalls die Kanzlerin spielte, hat zu gut vorgelegt.

"Die Staatsaffäre", Sat.1, 20.15 Uhr

(RP)
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