"Deutschland sucht den Superstar" bei RTL Viel Gerede und wenig Gesang bei DSDS

Düsseldorf · Ein Mädchenschwarm, jemand mit schwerem Schickssalsschlag, eine ehemalige Kriminelle: DSDS bleibt bei seinem Rezept. Manchmal wird aber auch gesungen - und das klingt gar nicht immer schlecht.

Diese Kandidaten sind bei DSDS weiter
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Seit 2002 sucht Deutschland gemeinsam mit Poptitan Dieter Bohlen den Superstar. Zum diesjährigen zehnten Jubiläum ist die Jury mit den Brüdern Bill und Tom Kaulitz und Culcha Candela Frontmann Mateo erstmals zu viert. Doch das scheint die einzige Neuerung der Show zu sein: die Kandidaten reden sich wie immer um Kopf und Kragen, die Jury bleibt eher mundkarg.

Hoffnungsvoll angefangen mit einem der wenigen gesanglichen Talenten der Sendung, Mädchenschwarm Wincent Weiß, ließ das Niveau in der Sendung von Samstag zügig nach. Neben geübten Gitarrensounds und einer zarten Stimme, setzten die nächsten Teilnehmer lieber auf Überzeugungsarbeit im etwas anderen Sinne. Es wurde gequatscht, was das Zeug hält - gesungen wurde weniger.

Von Langfingern und Labertaschen

Dann der erste große Knaller der Show: Alina Bachmann. Sie erzählte von ihrer kriminellen Vergangenheit als "Langfinger". In ihrem Beruf als Krankenschwester stahl sie Geldbörsen und Bankkarten ihrer Patienten und räumte deren Konten leer. Was sie mit dem Geld gemacht hat? "Party". Ach so. Die Männern am Jurypult tadelten die Kandidatin, in den begehrten Recall schaffte sie es trotzdem.

Der wohl hartnäckigste Teilnehmer des Abends war der 16-jährige Armin. Eine loses Mundwerk, eine verrückte Tanzeinlage, eine ganze Palette von neuartigen Wörtern und ganze drei gesungene Lieder. Dieter Bohlen fand es trotz allem "gigantomatisch" und verteilte "Unterhaltungspunkte". Weiter ging es also auch für die schon jetzt größte Labertasche der Show.

Für den Wermutstropfen der dritten Sendung sorgte Simone und seine traurige Kindheitsgeschichte. Im Alter von zwei Jahren reagierte er allergisch auf ein Medikament und bekam einen Luftröhrenschnitt. Eine lange Kanüle, die aus seinem Hals ragt, war nun für sieben Jahre sein ständiger Begleiter. Doch seine Stimmbänder sind unversehrt geblieben und er sang sich gefühlvoll in die nächste Runde.

Zeit, für einen kurzen "Jury-Check": Bill Kaulitz hatte sich wohl von Heidi Klum den Trend mit dem häufigen Kleiderwechsel abgeguckt. Zuerst trat er als Paradiesvogel im schwarz-weißen Federkleid auf, dann verwandelte er sich in einen stachligen, mit Nieten besetzten Igel. Seine Frisur war wie vom Winde verweht und somit nicht weniger wandelbar - mal hochgestylt, mal platt an die Kopfhaut gekämmt.

Hat sich das Einschalten gelohnt?

Am Samstagabend wurde der Zuschauer erneut mit einer übernatürlichen Portion "Fremdschäm-Elementen" und zu wenig gesanglichem Talenten konfrontiert. Traurige, packende oder schockierende Vorgeschichten der Kandidaten, sind alle schon gesehen und auch die Dauer-Sprüche von Dieter Bohlen geben der Castingshow auf Dauer wenig Würze. Da retten auch die fünf Kostümwechsel von Bill oder das wortkarge "Absitzen" von Bruder Tom Kaulitz, wenig.

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